Generalversammlung der Sahel-Allianz in Berlin Neue Unterstützung für krisengebeutelte Sahel-Region
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Wie sich der Sahel entwickelt, hat Folgen weit über die Region hinaus. Die Herausforderungen sind riesig: Die Region ist eine der ärmsten der Welt und inzwischen ein Epizentrum des Terrorismus. Die Folgen des Klimawandels verschärfen die Konflikte weiter. Es wäre fahrlässig, dieser Region mit einer der jüngsten Bevölkerungen der Welt den Rücken zu kehren – auch wenn die politischen Rahmenbedingungen die Zusammenarbeit erschweren. Darum wird es bei dieser Generalversammlung darum gehen, gemeinsam engagiert zu bleiben und sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Konkret kann das heißen, in einigen Ländern noch stärker auf lokale Akteure und Nichtregierungsorganisationen zu setzen. Jeder neue Job, jede Wasserleitung, jede Gesundheitseinrichtung, jede Ausbildungsstätte helfen, dem Terrorismus den Nährboden zu entziehen.“
Die diesjährige Generalversammlung der Sahel-Allianz findet vom 15. bis 16. Juli in Berlin statt. Erwartet werden rund 150 Teilnehmende aus über 30 Staaten und internationalen Organisationen, darunter die EU-Kommissarin Jutta Urpilainen, der mauretanische Wirtschaftsminister Abdessalam Ould Mohamed Saleh und der Vize-Präsident der Weltbank, Ousmane Diagana.
Neben der Unterstützung der Sahel-Länder steht auch der Austausch über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den angrenzenden Küstenstaaten Westafrikas auf der Tagesordnung. Denn Terrorgruppen breiten sich immer häufiger über die Grenzen auf die Nachbarländer aus.
Beim Engagement der Sahel-Allianz steht im Mittelpunkt, die Situation der Menschen im Sahel zu verbessern. Dabei konzentrieren sich die Initiativen auf drei Schwerpunkte: erstens mehr Beschäftigung durch Ausbildung, zweitens stärkere Gesellschaften durch soziale Sicherung und Ernährungssicherung und drittens bessere kommunale und dezentrale Strukturen, die den Menschen auch fernab der Hauptstädte eine Grundversorgung bereitstellen können. Dabei geht es um das Nötigste zum Leben wie etwa Wasser, Gesundheitsversorgung, Schulen und Marktplätze.
In den letzten fünf Jahren hat die Sahel-Allianz einige Erfolge erzielen können trotz schwieriger Umstände. So erhielten beispielsweise über Maßnahmen der Mitglieder der Sahel-Allianz 22,5 Millionen Menschen über soziale Sicherungsmaßnahmen Unterstützung für den Lebensunterhalt und Nahrungsmittelhilfe. Rund acht Millionen Menschen profitieren von einem besseren Zugang zu Trinkwasser und mehr als fünf Millionen Kinder wurden geimpft. Darüber hinaus erhielten 1,5 Millionen Menschen eine Berufsausbildung oder Fortbildungen.
Im Anschluss an das Treffen der Staaten hat Entwicklungsministerin Schulze für Dienstagnachmittag mehr als 40 Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen und lokaler Verwaltungen aus dem Sahel eingeladen, sich mit den Mitgliedern der Allianz austauschen.