COP28 Fonds für Umgang mit Klimaschäden wird konkret: Deutschland und V20 treiben Umsetzung voran
(Externer Link)E (Externer Link)ntwicklungsministerin Svenja Schulze: „Die schnelle Entscheidung für den neuen Fonds gibt uns die Chance, schon während der Klimakonferenz in Dubai erste Umsetzungsschritte zu gehen. Deutschland steht bereit, den neuen Fonds mit Rat und Tat voranzutreiben. Dabei können wir auf die praktischen Erfahrungen aufbauen, die wir gemeinsam mit der Gruppe der besonders verwundbaren Staaten bereits beim Globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken gemacht haben. Dazu zählen drei zentrale Prinzipien: Erstens geht es darum, eigene nationale Ansätze der verwundbaren Länder zu stärken und nicht zu ersetzen. Zweitens: Es muss um Politiken gehen und nicht nur um einzelne Projekte. Und drittens: Der Fonds sollte in Lösungen investieren, die die Klimaschäden begrenzen – und zwar so, dass das Land für den nächsten Klimaschaden besser gewappnet ist. So können Folgekosten in erheblichem Ausmaß vermieden werden.“
Deutschland und die V20 hatten vor einem Jahr bei der COP27 den Globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken auf den Weg gebracht. Zahlreiche Pionierländer arbeiten seitdem an nationalen Lösungen zum vorausschauenden Umgang mit Klimaschäden, die vom Schutzschirm unterstützt werden. Dazu zählen Ghana, Pakistan, die Philippinen, Senegal und die Pazifikregion. Am weitesten vorangeschritten ist dabei Ghana, wo der inklusive Schutzschirm-Länderprozess im Juli erfolgreich begonnen hat und das soeben seine Unterstützungsanfrage für ein Länderschutzpaket fertiggestellt hat.
Der Schutzschirm war einer der Wegbereiter für die Gründung des neuen Fonds nach einem 30 Jahre langen Streit zwischen Industrie- und Entwicklungsländern zu diesem Thema. Er wird auch in der Entscheidung der Klimakonferenz von Donnerstag ausdrücklich als wichtiger Teil der Lösung anerkannt und ergänzend zum Fonds seine Arbeit fortsetzen.
Drei Prinzipien aus der Arbeit des Globalen Schutzschirms sind bereits in das Design des neuen Fonds zum Umgang mit Klimaschäden eingeflossen und sollen auch in der praktischen Umsetzung eine zentrale Rolle spielen: Erstens die sogenannte „country ownership“. Denn es geht nicht darum, staatliches Handeln zu ersetzen, sondern es zu stärken und nationale Ansätze der verwundbaren Länder zu unterstützen. Zweitens muss es um Politiken gehen und nicht nur um Projekte. Das Ausmaß der Klimaschäden ist inzwischen so breit, dass punktuelle Ansätze nicht ausreichen. Stattdessen braucht es großflächige Systeme, die Risiken antizipieren und vorbereiten, früh warnen und dann möglichst so rechtzeitig einspringen, dass sie den Schaden noch begrenzen können. Drittens geht es um Lösungen, die so wirken, dass das Land für den nächsten Klimaschaden besser gewappnet ist.
Ein Beispiel: Wenn eine Flut naht, schickt das soziale Sicherungssystem eines Landes nicht nur eine Warnung, sondern zugleich etwas Geld auf das Handy einer betroffenen Kleinbäuerin. Die kann damit ihr Vieh in Sicherheit bringen und so den Schaden begrenzen. Solche flexiblen Sicherungssysteme können den Unterschied machen, dass die Kleinbäuerin die Viehzucht nach dem Klimaschock nicht aufgeben muss, nicht in Armut fällt und ihre Kinder weiter in die Schule schicken kann.
Schulze: „Wenn es nicht gelingt, bei der Anpassung an den Klimawandel voranzukommen, werden Klimaschäden unbezahlbar. Und wenn es nicht gelingt, den Treibhausgasausstoß zu stoppen, wird Anpassung irgendwann unmöglich. So hängen alle Themen dieser Konferenz untrennbar miteinander zusammen. Zugleich gilt: Gerade weil so vieles zusammenhängt, machen die Fortschritte, die uns beim Umgang mit Klimaschäden gelungen sind, Hoffnung, dass wir auch in den anderen Bereichen vorankommen.“