17 Ziele für nachhaltige Entwicklung Edelgard Bulmahn wird SDG-Botschafterin für Friedenspolitik und Demokratie
Flasbarth: „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine erinnert uns daran, wie sehr es gerade jetzt unser gemeinsames Eintreten für Frieden und Demokratie, hier in Europa und weltweit, braucht. Mit Edelgard Bulmahn haben wir eine Botschafterin gewonnen, die sich stark macht für eine nachhaltige Friedenspolitik, die auf Menschenrechten, sozialer Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie basiert. Krisen und Konflikte zu verhindern, bevor sie entstehen, muss unser oberstes Ziel bleiben. Dafür braucht es eine wirksame Entwicklungspolitik, die die Ursachen von Konflikten angeht, Armut und Ungleichheit bekämpft und demokratische Institutionen stärkt.“
Das Bundesentwicklungsministerium setzt sich mit den SDG-Botschafter*innen dafür ein, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in der deutschen Öffentlichkeit bekannter zu machen und stärker mit der Lebensrealität der Menschen zu verbinden. SDG-Botschafterin Edelgard Bulmahn wird sich künftig für eine nachhaltige und präventive Friedenspolitik, Demokratieentwicklung und Demokratieschutz engagieren. Das beinhaltet unter anderem den stärkeren Dialog mit der Zivilgesellschaft, Teilnahme an Veranstaltungen des BMZ und anderen Formaten der Öffentlichkeitsarbeit.
Bulmahn: „Der Zugang zu Bildung, Wissenschaft, eine lebendige Zivilgesellschaft, soziale Gerechtigkeit und starke staatliche Institutionen sind wesentliche Voraussetzungen für nachhaltigen Frieden. Ich möchte mich für den Dialog mit zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen und für mehr gesellschaftliches Engagement für Frieden und Demokratie einsetzen. Dazu gehört für mich auch, dass insbesondere Frauen und Mädchen viel stärker in Friedensprozesse eingebunden werden. Denn gerechte Teilhabe stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt, beugt neuen Konflikten vor und schafft die Voraussetzungen für dauerhaften Frieden.“
Frieden, Sicherheit, gute Regierungsführung und nachhaltige Entwicklung gehen Hand in Hand. Gleichzeitig sind gewaltsame Konflikte und fragile Staatlichkeit ein großes Entwicklungshemmnis: Über zwei Drittel des weltweiten Konfliktgeschehens finden in Ländern des Globalen Südens statt. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Weltbevölkerung, der in autokratisch regierten Ländern lebt, auf 70 Prozent gestiegen. Zwei Drittel der Menschen haben keinen vollständigen Zugang zu ihren Grundrechten. Nur drei Prozent der Weltbevölkerung genießen uneingeschränkte zivilgesellschaftliche Freiheiten.
Die Vereinten Nationen haben die Bedeutung der Förderung von Frieden und Gerechtigkeit in der Präambel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und in dem Nachhaltigkeitsziel SDG 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ verankert.
Demokratieförderung und -schutz, sowie Krisenprävention und Friedensentwicklung sind Kernanliegen der deutschen Entwicklungspolitik und Teil der Zusammenarbeit des BMZ mit Partnerländern des Globalen Südens.
Zur Person
Edelgard Bulmahn war von 1998 bis 2005 Bundesministerin für Bildung und Forschung. Von 2013 bis 2017 war Frau Bulmahn Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags und war unter anderem Mitglied im Auswärtigen Ausschuss. Seit 2017 ist Frau Bulmahn Vorsitzende des Kuratoriums der Humboldt-Universität in Berlin.