Energiewende Deutschland und Kolumbien vereinbaren Klima- und Energiepartnerschaft
Außenminister von Kolumbien, Álvaro Leyva Durán: „Es ist im größten Interesse Kolumbiens, die Klimaschutzmaßnahmen mit Ländern zu verstärken, die sich für eine systematische Transformation in allen Bereichen einsetzen, um der gerechten Energiewende neue Impulse zu verleihen und die Vereinbarungen des Pariser Abkommens zu erfüllen. Aus diesem Grund haben wir den Vorschlag Deutschlands angenommen, gemeinsam eine Klima- und Energiepartnerschaft für eine gerechte Energiewende in Kolumbien aufzubauen, ein gemeinsames Instrument, das wir heute zum Wohle unserer Nationen unterzeichnen. Diese Partnerschaft soll uns zum Übergang von fossilen zu sauberen Energien führen, mit dem Ziel, ein Exporteur von sauberen Energien wie grünem Wasserstoff und seinen Derivaten zu werden“.
Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze: „Als Amazonasanrainer und eines der Länder mit der höchsten Artenvielfalt weltweit ist Kolumbien ein Partner, ohne den wir unsere internationalen Ziele beim Klima- und Umweltschutz nicht erreichen können. Daher unterstützen wir Kolumbien dabei, seine Energieversorgung umzubauen und mehr Strom aus Wind und Sonne zu gewinnen. Wichtig ist dabei eine starke soziale Komponente, mit neuen nachhaltigen Jobs, sozialer Absicherung und vor allem Gleichberechtigung. Wir unterstützten die kolumbianische Regierung deshalb auch dabei, ein Gleichstellungsministerium zu errichten. Denn nur, wenn es gerecht zugeht und auch die schwächeren Gruppen in der Bevölkerung davon profitieren, wird die Energiewende gelingen.“
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Vizekanzler, Robert Habeck: „Gegenwärtig stellen wir die wirtschaftlichen Beziehungen zu den Ländern Lateinamerikas auf eine neue Grundlage. Das geschieht zum einen in den Freihandelsabkommen, aber auch im direkten Dialog mit Ländern wie Kolumbien. Wir verfolgen bilateral eine Handelspolitik, die auf Nachhaltigkeit, Klimaschutz und gute Arbeitsbedingungen setzt und für beide Seiten vorteilhaft ist. Deutschland und Kolumbien verbindet auch der Übergang von der fossilen in die erneuerbare Energieerzeugung. Die Kohle wird im bilateralen Handel an Bedeutung verlieren und die Zusammenarbeit im Ausbau der Erneuerbaren wird bestimmend werden.“
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Steffi Lemke: „Aus Umweltsicht ist zentral, dass wir den natürlichen Klimaschutz voranbringen, indem wir natürliche Ökosysteme wie Wälder schützen und nachhaltig nutzen. Kolumbien ist dabei einer unserer langjährigsten und wichtigsten Kooperationspartner. Naturbasierte Lösungen und gezielte Anpassungsmaßnahmen puffern die Auswirkungen der Klimakrise ab. Das trägt gleichzeitig zu einer sozial gerechten und umweltverträglichen Wirtschaft bei. Gemeinsam werden wir die Umsetzung der Partnerschaft auch im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative unterstützen.“
Nach Peru ist Kolumbien das zweite lateinamerikanische Land, mit dem Deutschland eine bilaterale Klimapartnerschaft abschließt. Die Partnerschaft wurde auf deutscher Seite gemeinsam durch das Entwicklungs-, Wirtschafts- und Umweltministerium sowie das Auswärtige Amt mit den kolumbianischen Partnern angebahnt. Gemeinsam wollen diese vier Ministerien mit Kolumbien die Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz und Energiewende intensivieren, zusätzliche Mittel mobilisieren und das gemeinsame Handeln der Ressorts stärken.
Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Anna Lührmann: „Kolumbien ist für uns ein ganz wichtiger und verlässlicher globaler Partner in Sachen Klimaschutz, ob beim Amazonasschutz, der Energiewende oder in den Foren der internationalen Klimapolitik. Die Partnerschaft soll an unsere gemeinsame Zusammenarbeit anknüpfen und diese weiter verstärken. Hierdurch können Kolumbien und Deutschland gemeinsam auch neue Standards setzen und neue Instrumente für den internationalen Klimaschutz entwickeln. Bereits bei der COP27 haben Kolumbien und die EU sich gemeinsam sehr deutlich für einen globalen Ausstieg aus fossilen Energien ausgesprochen. Mit Blick auf die COP28 wird diese, unsere Allianz noch wichtiger sein, um die Weichen für eine globale Energiewende zu stellen.“
Die kolumbianische Regierung unter Staatspräsident Gustavo Petro hat sich weitreichende Ziele in den Bereichen Klima, Friedensentwicklung und Gleichstellung der Geschlechter gesetzt. Vor allem die historisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen sollen besondere Unterstützung erhalten. Dafür wird derzeit in Kolumbien ein Gleichstellungsministerium eingerichtet, das auch von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit organisatorisch und konzeptionell beraten wird.
Kolumbien ist zudem im April 2023 dem durch die G7 gegründeten Klimaclub beigetreten, in dem sich Staaten mit besonders ehrgeizigen Klimapolitiken versammeln und die sich zu einer uneingeschränkten Umsetzung des Übereinkommens von Paris bekennen. Als Teil der Klima- und Energiepartnerschaft sollen neben den Bereichen Umweltschutz und Biodiversität auch verstärkt erneuerbare Energien im Sinne einer gerechten Energiewende sowie eine nachhaltige Stadtentwicklung gefördert werden.
An der heutigen Unterzeichnung nahmen, neben den Unterzeichnern, auch die kolumbianische Energieministerin Irene Vélez, der kolumbianische Minister für Handel, Industrie und Tourismus, Germán Umaña, der Vize-Außenminister, Francisco Coy, und die Botschafterin von Kolumbien in Deutschland, Yadir Salazar-Mejía, teil.