Energiewende gestalten Deutschland intensiviert Zusammenarbeit mit Namibia und Südafrika
Staatssekretär Flasbarth: „Namibia und Südafrika verfügen über ein riesiges Potenzial an erneuerbarer Energie. Dieses Potenzial zu heben, ist gut für die gesamte Region, essenziell für den Klimaschutz und es hilft auch uns in Deutschland bei der Energieversorgung der Zukunft. Namibia und Südafrika profitieren vom Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Aufbau einer grünen Wasserstoffindustrie, weil das die Energieversorgung im Land stabilisiert, dringend benötigte Jobs schafft und lokale Einkommen generiert. Deutschland gewinnt mit Namibia einen verlässlichen Handelspartner für grünen Wasserstoff, den wir künftig gerade dort brauchen, wo die direkte Nutzung heimischen erneuerbaren Stroms nicht funktioniert – in der Stahlproduktion, der chemischen Industrie, der Schiff- und Luftfahrt. Durch die Zusammenarbeit wird zugleich die Energieversorgung in Namibia verbessert und klimaneutral ausgerichtet. Uns ist es wichtig, dass die Energiewende und die neuen Wasserstoff-Lieferketten fair und nachhaltig gestaltet werden. Es gilt, dafür bereits jetzt die Weichen zu stellen, etwa mit einer sozial und ökologisch ausgerichteten Stadtplanung in Lüderitz.“
In Namibia wird Flasbarth die Küstenstadt Lüderitz besuchen und am früheren Konzentrationslager Shark Island einen Kranz niederlegen zum Gedenken an die Opfer der deutschen Kolonialherrschaft im damaligen Deutsch-Südwestafrika.
Lüderitz liegt in der Nähe des ersten großen Projekts für grünen Wasserstoff in Namibia. Das Entwicklungsministerium (BMZ) unterstützt die Stadt dabei, den erwarteten Zuzug von Arbeitskräften durch den Aufbau der Produktionsanlagen zu bewältigen – durch nachhaltige Stadtplanung, die Interessen der lokalen Bevölkerung einbezieht. Flasbarth wird sich auch mit der namibischen Zivilgesellschaft austauschen. Die Bundesregierung setzt sich im Dialog mit allen Beteiligten vor Ort für eine Bürgerbeteiligung und die Wahrung von Umwelt- und Sozialstandards ein.
Im Rahmen des Wasserstoffgipfels in Windhuk wird Flasbarth auch eine Vereinbarung zur Unterstützung der namibischen Energiewende durch das zentrale europäische Energiewendeprogramm „Get.Pro“ unterzeichnen. „Get.Pro“ wird gemeinsam mit der EU und weiteren Gebern aus den Niederlanden, Schweden, Österreich und Norwegen finanziert. Es verfolgt folgende Schwerpunkte: bessere Planung und ein besserer rechtlicher Rahmen im Energiesektor für eine nachhaltige Energiewende, Unterstützung bei der Investitionsplanung und – auf Unternehmensebene mit der „Unternehmensallianz Grüner Wasserstoff“ – Zusammenarbeit deutscher und namibischer Unternehmen besonders im Bereich Wasserstoff.
In Pretoria wird Flasbarth mit hochrangigen Mitgliedern der neuen südafrikanischen Regierung über die künftige Ausgestaltung der Energiewende-Partnerschaft JETP sprechen. Die Bundesregierung hat sie mit Südafrika und gemeinsam mit den USA, Großbritannien, Frankreich und der EU vereinbart. JETP soll Südafrika in die Lage versetzen, den Kohleausstieg und die Energiewende sozial gerecht zu schaffen und zugleich mehr Menschen Zugang zu Energie zu ermöglichen. Durch den Bau von Solar- und Windanlagen und Leitungen zur Übertragung des grünen Stroms unter anderem in den Kohleregionen Südafrikas soll die Produktion und Verteilung erneuerbarer Energie vorangebracht werden und es sollen neue Jobs entstehen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei eine angepasste Berufsausbildung.