Energiewende gestalten Deutschland intensiviert Zusammenarbeit mit Namibia und Südafrika

Pressmitteilung vom 31. August 2024 | Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth bricht heute zu einer Reise nach Namibia und Südafrika auf. Die Zusammenarbeit mit beiden Ländern spielt eine Schlüsselrolle für die Energiewende und die künftige Produktion von grünem Wasserstoff für die Region, aber auch für Deutschland. Jochen Flasbarth wird am Afrikanischen Wasserstoffgipfel in Namibias Hauptstadt Windhuk teilnehmen und Gespräche mit der namibischen Regierung und Zivilgesellschaft führen. In Pretoria wird er mit der neuen südafrikanischen Regierung über die Weiterentwicklung der Just Energy Transition Partnership (JETP) sprechen. Flasbarth wird begleitet von Rainer Baake, Sonderbeauftragter für die deutsch-namibische Klima- und Energiekooperation (beim BMWK) und JETP mit Südafrika (beim BMZ).

Besuch von Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth in Namibia: Besichtigung in Lüderitz zum Thema nachhaltiger Stadtentwicklung
Besuch von Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth in Namibia: Besichtigung in Lüderitz zum Thema nachhaltiger Stadtentwicklung

Staatssekretär Flasbarth: „Namibia und Südafrika verfügen über ein riesiges Potenzial an erneuerbarer Energie. Dieses Potenzial zu heben, ist gut für die gesamte Region, essenziell für den Klimaschutz und es hilft auch uns in Deutschland bei der Energieversorgung der Zukunft. Namibia und Südafrika profitieren vom Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Aufbau einer grünen Wasserstoffindustrie, weil das die Energieversorgung im Land stabilisiert, dringend benötigte Jobs schafft und lokale Einkommen generiert. Deutschland gewinnt mit Namibia einen verlässlichen Handelspartner für grünen Wasserstoff, den wir künftig gerade dort brauchen, wo die direkte Nutzung heimischen erneuerbaren Stroms nicht funktioniert – in der Stahlproduktion, der chemischen Industrie, der Schiff- und Luftfahrt. Durch die Zusammenarbeit wird zugleich die Energieversorgung in Namibia verbessert und klimaneutral ausgerichtet. Uns ist es wichtig, dass die Energiewende und die neuen Wasserstoff-Lieferketten fair und nachhaltig gestaltet werden. Es gilt, dafür bereits jetzt die Weichen zu stellen, etwa mit einer sozial und ökologisch ausgerichteten Stadtplanung in Lüderitz.“

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Straßenschild in der Namib-Wüste

In Namibia wird Flasbarth die Küstenstadt Lüderitz besuchen und am früheren Konzentrationslager Shark Island einen Kranz niederlegen zum Gedenken an die Opfer der deutschen Kolonialherrschaft im damaligen Deutsch-Südwestafrika.

Lüderitz liegt in der Nähe des ersten großen Projekts für grünen Wasserstoff in Namibia. Das Entwicklungsministerium (BMZ) unterstützt die Stadt dabei, den erwarteten Zuzug von Arbeitskräften durch den Aufbau der Produktionsanlagen zu bewältigen – durch nachhaltige Stadtplanung, die Interessen der lokalen Bevölkerung einbezieht. Flasbarth wird sich auch mit der namibischen Zivilgesellschaft austauschen. Die Bundesregierung setzt sich im Dialog mit allen Beteiligten vor Ort für eine Bürgerbeteiligung und die Wahrung von Umwelt- und Sozialstandards ein.

Im Rahmen des Wasserstoffgipfels in Windhuk wird Flasbarth auch eine Vereinbarung zur Unterstützung der namibischen Energiewende durch das zentrale europäische Energiewendeprogramm „Get.Pro“ unterzeichnen. „Get.Pro“ wird gemeinsam mit der EU und weiteren Gebern aus den Niederlanden, Schweden, Österreich und Norwegen finanziert. Es verfolgt folgende Schwerpunkte: bessere Planung und ein besserer rechtlicher Rahmen im Energiesektor für eine nachhaltige Energiewende, Unterstützung bei der Investitionsplanung und – auf Unternehmensebene mit der „Unternehmensallianz Grüner Wasserstoff“ – Zusammenarbeit deutscher und namibischer Unternehmen besonders im Bereich Wasserstoff.

Sonnenaufgang in Johannesburg

In Pretoria wird Flasbarth mit hochrangigen Mitgliedern der neuen südafrikanischen Regierung über die künftige Ausgestaltung der Energiewende-Partnerschaft JETP sprechen. Die Bundesregierung hat sie mit Südafrika und gemeinsam mit den USA, Großbritannien, Frankreich und der EU vereinbart. JETP soll Südafrika in die Lage versetzen, den Kohleausstieg und die Energiewende sozial gerecht zu schaffen und zugleich mehr Menschen Zugang zu Energie zu ermöglichen. Durch den Bau von Solar- und Windanlagen und Leitungen zur Übertragung des grünen Stroms unter anderem in den Kohleregionen Südafrikas soll die Produktion und Verteilung erneuerbarer Energie vorangebracht werden und es sollen neue Jobs entstehen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei eine angepasste Berufsausbildung.