UNCCD-Jubiläum Deutschland wird Gastgeber des Welttags gegen Wüstenbildung und Dürre 2024
Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Ob Klimawandel, der Verlust biologischer Vielfalt, Pandemien oder Ernährungskrisen: Der Zustand unserer Böden spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung dieser globalen Herausforderungen. Böden speichern Wasser, lassen Bäume und Pflanzen wachsen – nur mit gesunden Böden können wir die Menschheit ernähren und uns gegen die Klimakrise wappnen. Deswegen setzt die Bundesregierung im Jubiläumsjahr der Weltbodenkonvention 2024 mit der Ausrichtung des Welttags gegen Wüstenbildung und Dürre ein Zeichen für ein starkes internationales Engagement im Kampf gegen den Verlust an fruchtbaren Böden.“
Exekutivsekretär Ibrahim Thiaw: „Der Welttag gegen Wüstenbildung und Dürre 2024 markiert den 30. Jahrestag des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung. 1994 setzte die Weltgemeinschaft ein Zeichen, indem sie den einzigen rechtsverbindlichen Vertrag ratifizierte, der eine nachhaltige Bewirtschaftung von Land vorantreibt. Die Wiederherstellung von geschädigten Flächen und Böden ist der fruchtbarste Ansatz für sofortiges und konzertiertes Handeln für einen gesunden Planeten. Jetzt ist es an der Zeit, diese globale Verpflichtung zu bekräftigen, indem wir das Potenzial der Böden freisetzen – für heutige und künftige Generationen.“
Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, Katja Dörner: „Auch bei uns in Bonn verlieren wir Boden – deshalb ist es so wichtig, hier gemeinsam gegenzusteuern: durch Entsiegelung von Flächen, durch die Förderung organischen Landbaus, aber auch dadurch, dass wir Boden mitdenken, zum Beispiel beim Konzept der wassersensiblen Stadt, das wir gerade entwickeln, im Naturschutz oder der Grünflächenpflege. Bonn ist seit 25 Jahren Sitz des Übereinkommens zur Bekämpfung der Wüstenbildung. Deshalb freuen wir uns ganz besonders, den Internationalen Tag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre am 17. Juni 2024 in Bonn begrüßen und mit interessanten Aktionen auch für die Öffentlichkeit einrahmen zu dürfen“, so Katja Dörner, die per Videobotschaft in Dubai zugeschaltet war.
Boden ist eine im Wesentlichen nicht erneuerbare Ressource. Weltweit degradieren jährlich bis zu zehn Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Mehr als 24 Milliarden Tonnen fruchtbaren Bodens gehen jedes Jahr infolge nicht nachhaltiger Bewirtschaftung verloren. Die Folgen sind eine zum Teil irreversible Zerstörung von (Agrar-) Ökosystemen sowie die Abnahme landwirtschaftlicher Erträge. Böden spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz als CO₂-Senken und stellen die Lebensgrundlage von etwa zwei Drittel aller Lebewesen auf unserem Planeten dar, inklusive dem Menschen.
Als Gastgeber des Welttags gegen Wüstenbildung und Dürre am 17. Juni 2024 positioniert sich Deutschland als starker Partner im globalen Kampf gegen die sich ausbreitenden Wüstengebiete und den Verlust von fruchtbarem Boden. Der Tag ist ein weltweiter Aufruf, sich stärker gegen Landdegradation, Wüstenbildung und Dürre einzusetzen.
Deutschland unterstützt die Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von Wüstenbildung, die UNCCD, bereits seit den 1990er Jahren. Als eine der drei Rio-Konventionen ist die UNCCD das einzige international rechtsverbindliche Abkommen, das den Schutz fruchtbarer Böden als unsere Lebensgrundlage ins Zentrum stellt. Während ihres 30-jährigen Bestehens hat sich Deutschland mit hohem politischem und finanziellem Engagement als zuverlässiger Partner der UNCCD gezeigt. Der Welttag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre wird anlässlich des 30-jährigen Jubiläums am 17. Juni 2024 in Deutschland ausgerichtet. Die Feierlichkeiten finden in Bonn statt, der Stadt in der auch das Sekretariat der UNCCD angesiedelt ist.
Die Bundesregierung unterstützt Partnerländer auch bilateral über das Entwicklungsministerium mit einer Vielzahl an Projekten. Ein Beispiel ist das Projekt „Bodenschutz und Bodenrehabilitierung für Ernährungssicherung“, das Maßnahmen zu nachhaltigem Bodenschutz und Wiederherstellung von gesunden Böden in sieben Ländern umsetzt. Eines dieser Länder ist Benin. Durch das Engagement des Vorhabens werden dort mittlerweile circa 200.000 Hektar Land nachhaltig und an den Klimawandel angepasst bearbeitet. Etwa 160.000 Landwirt*innen wurden dafür ausgebildet. In Äthiopien konnte die Grundwassermenge durch Bodensanierungsmaßnahmen erhöht werden, so dass Trinkwasser über längere Zeiträume im Jahr für Mensch und Tier zur Verfügung stehen.