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Ukrainehilfe BMZ und VKU starten gemeinsame Spendenaktion für technische Hilfsgüter in der Wasserwirtschaft
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Putins menschenverachtendes Kalkül ist, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer im Winter abgeschnitten von Strom, Licht und Wasser ihre Kampfesmoral verlieren. Wir helfen dabei, die Menschen in der Ukraine über den Winter zu bringen. Wir werden weiter lebensnotwendige Güter wie Generatoren und Medikamente liefern, solange es nötig ist. Und wir stärken gemeinsam mit tatkräftigen Partnern wie dem VKU das beeindruckende Engagement der Kommunen in Deutschland. Diese Spendenaktion kann Leben retten. Denn Krankenhäuser und Gesundheitszentren in der Ukraine brauchen Strom und Wasser, um zu funktionieren.“
VKU-Vizepräsident Karsten Specht: „Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben wir aus der kommunalen Wasserwirtschaft eine beispiellose Welle der Solidarität erlebt. Und nicht nur das: Viele Unternehmen haben auch ganz pragmatisch mitangepackt, und der ukrainischen Wasserwirtschaft dringend benötigte technische Hilfsgüter zu Verfügung gestellt. Schnell war aber klar: Für ein längerfristiges Engagement braucht es auch die entsprechenden logistischen Strukturen, insbesondere mit Blick auf einen hoffentlich zeitnah beginnenden Wiederaufbau. Wir freuen uns daher sehr, dass uns das BMZ dabei unterstützt hat, einen unkomplizierten und bedarfsorientierten Prozess aufzubauen.“
Bereits im Frühjahr 2022 stieß ein erster Spendenaufruf des VKU auf große Resonanz, in dessen Rahmen Fahrzeuge, Transformatoren und andere Hilfsgüter zur Sicherstellung der Wasserversorgung in die Ukraine geliefert werden konnten. Strom ist auch für die Wasserversorgung unerlässlich, zum Beispiel um Wasser in die Leitungen zu pumpen. Der VKU hatte bereits 2020 erste Kontakte zu dem ukrainischen Verband der Wasserver- und entsorgungsunternehmen aufgebaut, um im Rahmen der BMZ-geförderten „Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften kommunaler Unternehmen weltweit“ die Zusammenarbeit kommunaler Wasserunternehmen aus Dresden, Berlin und Köln mit Lviv, Ternopil und Nadvirna zu unterstützen.
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wird der VKU dieses Engagement mit einem neuen Spendenaufruf nun weiter intensivieren. Die gesammelten Spenden deutscher Wasserunternehmen sollen schnell und unkompliziert zu ihren Partnern in die Ukraine gebracht werden können. Der Ukrainische Partnerverband „Ukrvodokanalecologya“ sowie der VKU in enger Abstimmung mit der GIZ und anderen wasserwirtschaftlichen Verbänden in Deutschland koordinieren hierzu die aktuellen Bedarfe vor Ort mit den Spendenangeboten von deutscher Seite. Von ukrainischer Seite nachgefragt werden aktuell insbesondere Generatoren für Wasserpumpen. Das BMZ fördert über die GIZ die logistische Abwicklung durch die ukrainische NGO GoLocal. Diese holt bei Bedarf die Spende nicht nur vom Hof des Spenders ab, sondern unterstützt auch direkt bei Zoll- und Ausfuhrfragen und stellt die Lieferung an die Betriebe in die Ukraine sicher.
Im Rahmen der Betreiberplattform wurden seit Beginn des Krieges mit Unterstützung der GIZ vier weitere Solidaritätspartnerschaften mit den Wasserversorger in Sumy und Chernihiv (beide mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband), Kiyv (mit Hamburgwasser) sowie Chernivtsi (mit MVV Netze Mannheim) initiiert. Der VKU unterstützt neben der Spendenaktion die Mobilisierung weiterer kommunaler Unternehmen für Partnerschaften mit der Ukraine. Neben Spenden können im Rahmen der Partnerschaften auch Beschaffungen für die ukrainischen Wasserunternehmen zur Bewältigung der Kriegsfolgen gefördert werden. Beschaffungen über Partnerschaften sind zielgerichtet und beinhalten eine Beratung auf Augenhöhe, die Beschaffungen der benötigten Technik passgenau machen. Kommunale Partnerschaften wie diese können aus Sicht des BMZ und des VKU auch nach Beendigung des Krieges einen wichtigen Betrag zum Wiederaufbau leisten.
Den Spendenaufruf finden Sie hier: https://www.vku.de/themen/infrastruktur-und-dienstleistungen/artikel/wasserwirtschaft-hilft-ukraine/ (Externer Link)
Zur Plattform
Die Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften kommunaler Unternehmen weltweit ist ein Pilotprojekt und wird seit Juli 2019 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) umgesetzt. Die Entwicklung und Durchführung der Betreiberplattform erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und der German Water Partnership (GWP).
Wasserver- und Abwasserentsorger sind weltweit Schlüsselakteure für eine nachhaltige städtische Entwicklung. Mit der Plattform soll die kommunale partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen deutschen kommunalen Unternehmen und Wasserbetreibern weltweit, insbesondere in Ländern des Globalen Südens, unterstützt werden.
Link zur Betreiberplattform: https://www.utilityplatform.connective-cities.net/ (Externer Link)