Ausbildung Frauen ohne Schulbildung bekommen eine Jobperspektive im senegalesischen Backhandwerk

„Ich konnte nicht zur Schule gehen. Ich hätte also niemals gedacht, dass ich eines Tages an einem Ausbildungsprogramm teilnehmen, das Bäckereihandwerk erlernen und einen Job finden würde.“ Als Khady Diouf ein Kind war, sagten ihr ihre Eltern, dass Schule nichts für Mädchen sei. Sie lernte Kochen, Putzen, Waschen und sollte eine gute Hausfrau werden. Aber je älter sie wurde, desto mehr reifte in ihr der Wunsch, auf eigenen Beinen zu stehen und finanziell unabhängig zu sein.

Khady Diouf in der Bäckerei

Khady Diouf in der Bäckerei

Khady Diouf in der Bäckerei

So versuchte sie sich als Babysitterin über Wasser zu halten und wollte sich sogar als Soldatin bei der senegalesischen Armee ausbilden lassen – denn ohne Schulabschluss gab es für die heute 26-Jährige nicht viele andere Möglichkeiten. Dabei ist Diouf, die aus dem Umland von Ngaparou an der Küste im Westen Senegals kommt, bei weitem nicht die Einzige, der es so geht. Vor allem im ländlichen Raum Senegals sind viele Frauen arbeitssuchend, finden aber weder eine Ausbildung noch einen Job.

Diesen haben nun einige Frauen wie Khady Diouf bei „Mburu“ gefunden, einer Backwarenkette, die mit regionalen Getreidesorten wie Hirse und Mais, Knollen und saisonalem Obst arbeitet und damit auch lokale Wertschöpfungsketten stärkt. Das BMZ unterstützt „Mburu“ mit Fortbildungen für Dutzende Mitarbeitende über die Unterschiede einzelner Rohstoffe und Backwaren, den Vorteil lokaler Getreidearten, den Umgang mit technischen Geräten sowie Grundlagen des Vertriebs.


Stand: 21.06.2024