Wartende Patientinnen in der Geburtsstation des Nkhoma-Krankenhauses in Malawi. Zahlreiche Frauen, manche von ihnen sichtbar schwanger, sitzen auf dem Boden einer langgestreckten Veranda.

Gesundheitssysteme Situation in den Entwicklungsländern

In den meisten Entwicklungsländern und vielen Schwellenländern hat ein Großteil der Menschen keinen ausreichenden Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung. Es mangelt beispielsweise an Fachpersonal, genügend und wirksamen Medikamenten, zuverlässigen Diagnostika und funktionstüchtiger technischer Ausstattung in den Gesundheitseinrichtungen.

Für diese Situation gibt es viele Gründe. So sind die staatlichen Gesundheitsbudgets in Entwicklungsländern meist zu klein, um die gesamte Bevölkerung angemessen zu versorgen. Zudem kommt das Geld oft nur mit Verzögerung dort an, wo es benötigt wird. Zentralisierte Organisationsstrukturen und fehlende Managementfähigkeiten verhindern in vielen Fällen, dass die Gesundheitsversorgung am Bedarf der Bevölkerung ausgerichtet wird.


Kosten und Zugang

Kranken- oder Pflegeversicherungen in der in Deutschland bekannten Form gibt es in den meisten Entwicklungsländern nicht oder nur für einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung: Wer krank wird, muss den größten Teil der Behandlungskosten oder gar alles selbst bezahlen.

Viele arme Patientinnen und Patienten oder ihre Familien sind dazu nicht in der Lage. Sie gehen deswegen nicht zum Arzt oder brechen ihre Therapie zu früh ab und werden darum nicht vollständig gesund. Und viele andere Menschen geraten wegen der Behandlungskosten in finanzielle Not und verarmen.

Ob Kranke medizinisch versorgt werden, hängt jedoch nicht nur von ihrer Zahlungsfähigkeit ab. Auch das Geschlecht, die ethnische Zugehörigkeit, das Alter, der Bildungsstand, der Wohnort oder Behinderungen können den Zugang zum Gesundheitswesen verhindern.

Unterstützung durch Deutschland

Die Gesundheit der Bevölkerung zu sichern, ist die Aufgabe des jeweiligen Staates. Dabei spielt die Gesundheitspolitik vor Ort eine große Rolle, aber auch andere Bereiche wie Wirtschaft, Soziales und Bildung.

Die Bundesrepublik unterstützt ihre Kooperationsländer dabei, deren Gesundheitssystem zu stärken. Dafür sind Zeit, Flexibilität und Know-how erforderlich. Der Erfolg hängt auch von der politischen Kultur eines Landes, der Rechtsstaatlichkeit und der Achtung der Menschenrechte ab.

Mit ihrer Entwicklungszusammenarbeit verfolgt die Bundesregierung immer das Ziel, die Kooperationsländer zu einer fairen, verantwortungsvollen und auf sozialen Frieden ausgerichteten Politik zu motivieren. Prinzipien des deutschen Gesundheitswesens, zum Beispiel Solidarität und Selbstverwaltung, spielen daher bei der Beratung der Partner eine wichtige Rolle.

Das deutsche Engagement konzentriert sich darauf, Gesundheitssysteme im Gesamten zu stärken: Der Fokus ist dabei auf das Zusammenspiel verschiedener Bausteine und Bereiche gerichtet, dabei werden immer auch die Wirkungen auf das Gesamtsystem und den Kontext berücksichtigt.