2010 fand die 10. Vertragsstaatenkonferenz im japanischen Nagoya statt. Der dort verabschiedete strategische Plan (Externer Link) enthielt 20 konkrete globale Ziele zum Erhalt der biologischen Vielfalt (Aichi-Ziele), die bis 2020 erreicht sein sollten. Die Bilanz fällt jedoch ernüchternd aus: Keines der 20 Ziele wurde vollständig, nur sechs Ziele wurden teilweise erreicht.
Auf der 15. Vertragsstaatenkonferenz in Montréal haben sich die Vertragsstaaten mit einem neuen „Globalen Rahmen für Biodiversität“ zur Umsetzung der Konvention in den nächsten zehn Jahre verpflichtet. Die Konferenz musste aufgrund der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden und fand daher erst im Dezember 2022 statt. Das Ergebnis der Konferenz (Externer Link) soll dazu beitragen, eine Trendwende hin zu einer naturfreundichen Wirtschaft und Gesellschaft einzuleiten.
Kernthema der deutschen Entwicklungspolitik
In den Verhandlungen über den „Globalen Rahmen für Biodiversität“ hat sich die Bundesregierung dafür eingesetzt, dass
- 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden,
- globale Lieferketten und unsere Konsummuster auf mehr Nachhaltigkeit ausgerichtet werden,
- die Bedeutung der Biodiversität für eine weltweite nachhaltige Entwicklung stärker wahrgenommen wird,
- biologische Vielfalt nachhaltig genutzt wird und Entwicklungsländer von der Nutzung finanziell profitieren,
- zerstörte oder degradierte Ökosysteme wiederhergestellt werden,
- Biodiversitätserhalt und Klimaschutz Hand in Hand gehen,
- Menschenrechte und die Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften beim Erhalt der Biodiversität berücksichtigt werden.
Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist ein Kernthema der deutschen Entwicklungspolitik. Das BMZ unterstützt bereits heute den Schutz von mehr als 650 Schutzgebieten auf einer Fläche von über zwei Millionen Quadratkilometern – das ist eine Fläche sechsmal so groß wie Deutschland.
Seit 2013 stellt das BMZ jährlich mehr als 400 Millionen Euro für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wäldern, Meeren, Feuchtgebieten und anderen Ökosystemen bereit.
2021 erhöhte das BMZ seine Investitionen in den Biodiversitätserhalt erstmals auf 600 Millionen Euro. Die Bundesregierung ist damit einer der größten Geber für den Erhalt der biologischen Vielfalt weltweit. Mit den Geldern finanziert das BMZ eine Vielzahl an Projekten und Initiativen, die den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen sichern.
Stand: 22.12.2022