Berufliche Bildung Förderung von Frauen und Mädchen
Das BMZ unterstützt seine Partnerländer dabei, ihre Berufsbildungs- und Arbeitsmarktpolitik so zu gestalten, dass sie die berufliche Ausbildung von Mädchen und Frauen fördert und ihre Beschäftigungschancen verbessert.
Für die berufliche Qualifizierung von Mädchen und Frauen bietet die Digitalisierung besondere Chancen. Daher fördert das BMZ digitale Kompetenzen speziell von Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern sowie deren Zugang zu digitalen Technologien. So wurde zum Beispiel im Rahmen der G20 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) die Initiative eSkills4Girls ins Leben gerufen.
Die Entwicklung wirtschaftlicher Strukturen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze und arbeitsmarktorientierter Ausbildungsangebote sind maßgebliche Herausforderungen, um Afrikas Jugend eine Zukunft zu ermöglichen. Eine Reihe von Initiativen und Programmen wurde bereits auf den Weg gebracht, um die Berufsausbildung insbesondere für Mädchen und Frauen zu verbessern.
Beispiel Qualifizierung von Frauen in Subsahara-Afrika
In den afrikanischen Staaten südlich der Sahara produzieren Frauen rund 80 Prozent der Lebensmittel und sie repräsentieren knapp 50 Prozent der Arbeitskräfte in der Land- und Nahrungsmittelwirtschaft. Ein Großteil von ihnen arbeitet zur Selbstversorgung, ohne Lohn und in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen. Eine anerkannte Aus- oder Weiterbildung und der Erwerb unternehmerischer Kompetenzen bieten ihnen daher die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.
Gemeinsam mit der Kommission der Afrikanischen Union führte das BMZ 2016 die Skills Initiative for Africa (Externer Link) ein. Die Initiative stellt finanzielle Mittel für Projekte zur beschäftigungsorientierten Berufsbildung in ausgewählten afrikanischen Ländern zur Verfügung. Außerdem sammelt sie bewährte Ausbildungskonzepte und verbreitet sie weiter.
Ein Vorhaben unter dem Dach der Initiative widmet sich gezielt der landwirtschaftlichen Berufsbildung von Frauen. Erfahrungen mit Gender-Ansätzen aus Benin, Burkina Faso, Ghana, Kenia, Malawi und Togo werden in den kontinentalen Dialog eingebracht.
Bislang hat das Vorhaben 22 Partnerinstitutionen bei der Einführung von Gender-Richtlinien unterstützt. Diese erleichtern es Frauen, Berufsbildungskurse zu nutzen und sich erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten. In ausgewählten landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten wurden 38 Schulungsmodule mit großem Beschäftigungs- und Verdienstpotenzial entwickelt und umgesetzt.
Unter anderem entwickelte Ghana sein erstes Trainingsprogramm für Traktorenbetrieb und -wartung speziell für Frauen („Women in the Driving Seat“). In Burkina Faso können sich Frauen aus ländlichen Gebieten nun über ihre Rechte beim Zugang zu Land, Bildung und Finanzierungsmöglichkeiten informieren – dank einer Kampagne zum Austausch von Wissen und zur Interessenvertretung.