Um die Qualität und Praxisnähe der beruflichen Ausbildung zu verbessern, hat Deutschland gemeinsam mit den togoischen Handwerksverbänden und -kammern ein duales Berufsbildungssystem aufgebaut: Zurzeit können in sechs togoischen Städten fünf verschiedene Handwerksberufe in einer Kombination aus Berufsschule und betrieblicher Ausbildung erlernt werden. Das BMZ unterstützt Politik und Wirtschaft dabei, weitere bedarfsorientierte Ausbildungsangebote zu entwickeln und ausreichend und transparent zu finanzieren.

Sieben Berufsbildungszentren wurden mit deutscher Unterstützung saniert, erweitert und mit modernen Werkzeugen und Maschinen ausgestattet. Auch die Qualifizierung der Lehrkräfte wurde finanziell unterstützt. Im neuen Industriepark Adetikopé nahe der Hauptstadt Lomé wird ein Ausbildungszentrum gefördert, das sich auf die Textilherstellung und die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse konzentriert.

Förderung von Existenzgründungen

Durch Qualifizierungsmaßnahmen werden junge Menschen gefördert, die sich selbstständig machen oder ihr bestehendes Unternehmen besser führen wollen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Bedürfnissen junger Frauen und Männer mit geringer oder fehlender Schulbildung sowie auf Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Die togoische Arbeitsagentur wird dabei unterstützt, ihre Angebote zur beruflichen Orientierung zu verbessern.

Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors an der togoischen Wirtschaftsleistung ist stark ausbaufähig. Insbesondere Klein- und Kleinstbetriebe könnten ihre Wertschöpfung deutlich erhöhen und dadurch Arbeitsplätze schaffen und Einkommen steigern. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich dafür, diesen Betrieben Zugang zu Beratung und Finanzierungsangeboten zu verschaffen.

Um ausländische Direktinvestitionen in Togo zu steigern, unterstützt Deutschland die Regierung dabei, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern und Investitionshemmnisse abzubauen. Im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) werden zukünftig auch Versicherungsangebote gefördert, durch die sich Investoren gegen politische und kommerzielle Risiken absichern können.

Viele togoische Unternehmen können ihr volles Entwicklungspotenzial nicht entfalten, weil ihnen der Zugang zu (internationalen) Märkten fehlt und der Staat den Handel nicht ausreichend fördert. Im Zuge der Reformpartnerschaft zwischen Deutschland und Togo werden sinnvolle Reformen zum Abbau von Handelshemmnissen unterstützt, etwa die Einführung von Zertifizierungsverfahren und Qualitätsstandards, der Ausbau der Transportinfrastruktur und der Aufbau einer Export- und Investitionsförderagentur.