Kernthema „Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik“ Bessere Versorgung und Absicherung
Die Gesundheitsversorgung in Tansania hat sich in den vergangenen Jahren zwar fortlaufend verbessert. Das System ist jedoch immer noch deutlich unterfinanziert. Eine Folge ist eine hohe Sterblichkeit von Müttern und Neugeborenen aufgrund vermeidbarer Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt.
Die Mutter-Kind-Gesundheit ist daher ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Tansania. Ausgewählte Gesundheitseinrichtungen werden bei der Geburtshilfe und der Versorgung Neugeborener unterstützt. Außerdem erhalten sie Beratung bei der Budgetplanung, dem Datenmanagement und der Digitalisierung wesentlicher Arbeitsprozesse.
Ausgebaut wird die Unterstützung der sexuellen und reproduktiven Selbstbestimmung von jungen Menschen, insbesondere Mädchen. Hierfür wird auch mit Schulen zusammengearbeitet. Lehrer und Lehrerinnen, Schüler und Schülerinnen sowie Gesundheitspersonal werden zu den Themen Sexualaufklärung, Selbstbestimmung und Empfängnisverhütung geschult.
Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung
Die Regierung Tansanias hat sich zum Ziel gesetzt, eine allgemeine Krankenversicherung einzuführen und so der gesamten Bevölkerung den Zugang zu einer bezahlbaren Gesundheitsgrundversorgung zu ermöglichen. Über das Vorhaben wird bereits seit mehreren Jahren intensiv politisch diskutiert. Im September 2022 wurde ein entsprechender Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht.
Das BMZ unterstützt die Partnerregierung bei diesem wichtigen Vorhaben. Entsprechend wurde die soziale Sicherung 2022 als neues Aktionsfeld der Entwicklungszusammenarbeit vereinbart. Ziel ist, bestehende Versicherungssysteme zu stärken und auszuweiten und die neue Pflichtversicherung schrittweise einzubinden. Größte Herausforderung für Tansania ist es, eine dauerhaft sichere und sozial ausgewogene Finanzierung des Gesundheitswesens zu gewährleisten.
Stand: 30.03.2023