Kernthema „Klima und Energie, Just Transition“ Versorgung mit klimafreundlicher Energie
Wichtige Bereiche der Zusammenarbeit sind daher der Ausbau der Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz sowie perspektivisch auch der Einstieg in die Produktion von „grünem“ Wasserstoff und der Aufbau eines entsprechenden, grünen Wirtschaftssektors in Marokko.
Marokko und Deutschland verbindet seit über einem Jahrzehnt die intensive Zusammenarbeit im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz. So hat das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) bereits den Aufbau von Windparks sowie großer, innovativer Solarthermiekraftwerke unterstützt, zunächst in Ouarzazate, künftig auch am Standort Midelt. Allein der Solarkomplex in Ouarzazate versorgt bereits mehr als 1,3 Millionen Menschen mit nachhaltig produziertem Strom und hilft so, den Ausstoß von 800.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr zu vermeiden.
Gefragt ist deutsches Fachwissen auch beim Aufbau eines leistungsfähigen Leitungsnetzes und bei der Frage, wie sich der nachhaltig produzierte Strom sicher ins Netz einspeisen lässt, ohne dessen Stabilität zu gefährden. Parallel wird die Regierung beim Aufbau entsprechender Institutionen wie zum Beispiel einer Regulierungsbehörde sowie der Ausgestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen beraten. Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, Industrieanlagen und der öffentlichen Beleuchtung.
„Grüner“ Wasserstoff
Durch den zu erwartenden Anstieg der weltweiten Nachfrage nach grünem Wasserstoff (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Folgeprodukten (Power-to-X) bieten sich Marokko große Entwicklungschancen.
Bereits im Juni 2020 unterzeichneten Deutschland und Marokko eine Wasserstoffallianz, um den Einstieg in diese Zukunftstechnologie zu fördern. In diesem Rahmen unterstützt das BMZ unter anderem den Aufbau einer großtechnischen Produktionsanlage in Marokko – der ersten dieser Art in Afrika.
Anpassung an den Klimawandel
Durch das Bevölkerungswachstum, die fortschreitende Industrialisierung, wiederkehrende Dürreperioden, die Ausweitung der Bewässerungslandwirtschaft und infolge von wasserintensivem Tourismus ist der Grundwasserspiegel in Marokko in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken. Der Klimawandel verschärft den bereits vorhandenen Wassermangel weiter, etwa infolge geringerer Niederschläge und weniger Schmelzwasser aus dem Atlasgebirge.
Das BMZ unterstützt daher insbesondere die ländliche Bevölkerung in ausgewählten Regionen dabei, sich an den Klimawandel anzupassen und die Wasserversorgung auch in Trockenzeiten sicherzustellen. Gefördert werden unter anderem landwirtschaftliche Anbaumethoden, die die Böden und Wasserressourcen schützen, die sparsame Nutzung von Regen- und die Wiederverwendung von aufbereitetem Brauchwasser sowie die Nutzung von Geoinformationen für das Management der Wasserressourcen.
Stand: 10.03.2023