Soziale Situation Millionen Menschen auf internationale Hilfe angewiesen
Besonders groß ist die Armut in den ländlichen Gebieten im äußersten Norden und Osten des Landes. Sie sind nicht nur strukturell unterentwickelt, sondern auch immer wieder von extremen Wetterereignissen wie Dürreperioden und Überschwemmungen betroffen.
Experten warnen, dass sich die Ernährungssituation 2024 vor allem in den Krisenregionen North-West, South-West und Extrême-Nord noch verschärfen könnte. Dort haben die Menschen ohnehin schon mit unterdurchschnittlichen Ernteerträgen und stark gestiegenen Lebensmittelpreisen zu kämpfen.
Die offizielle Arbeitslosenquote ist mit vier Prozent (2022) recht niedrig, allerdings gelten große Teile der Bevölkerung als unterbeschäftigt. Das betrifft insbesondere informell (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Beschäftigte in Kleinstunternehmen und Kleinbäuerinnen und -bauern, die Landwirtschaft nur zur Selbstversorgung betreiben.
Entwicklungsfortschritte sind bei der Säuglings- und Kindersterblichkeit und der Trinkwasserversorgung zu verzeichnen. Bei der Sanitärversorgung gibt es allerdings noch große Defizite: In den ländlichen Regionen verfügen fast 80 Prozent der Bevölkerung nicht einmal über eine sanitäre Basisausstattung.
Auch im Bildungsbereich besteht Entwicklungsbedarf: Rund 30 Prozent der Kinder brechen die Grundschule vorzeitig ab, Mädchen häufiger als Jungen. Als ein Grund zählt die schlechte Ausstattung der Bildungseinrichtungen: Etwa drei Viertel der Grundschulen haben keine Trinkwasserversorgung und mehr als die Hälfte keine sanitären Anlagen.
Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) der Vereinten Nationen belegt Kamerun Rang 151 von 193 Staaten.
Stand: 20.02.2024