Kernthema „Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungsdynamik“ Zugang zu Gesundheitsversorgung und sozialer Sicherung für alle
Fast 90 Prozent der kambodschanischen Beschäftigten sind in der informellen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Wirtschaft tätig und haben nur geringfügigen oder keinen Zugang zu einer sozialen Absicherung – zum Beispiel im Krankheitsfall, bei Arbeitsunfällen oder nach Extremwetterereignissen. Auch die Sozialversicherungsprogramme für formell Beschäftigte haben nur einen eingeschränkten Leistungsumfang. Daher und weil die öffentlichen Einrichtungen oft als Einrichtungen minderer Qualität wahrgenommen werden und die Bevölkerung lieber Privatkliniken wählt, sind die privaten Gesundheitsausgaben sehr hoch – vor allem in ländlichen Gebieten trägt das zu Armut und Verschuldung bei.
Um die Sicherungssysteme auszuweiten und krisensicher zu machen, berät die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im Auftrag des BMZ den Nationalen Rat für soziale Sicherung (NSPC), stärkt die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachministerien und unterstützt den digitalen Wandel in diesem Bereich.
Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen eine universelle Absicherung im Krankheitsfall, eine Rentenversicherung sowie staatliche Hilfen für Bedürftige. Dazu zählen arme Haushalte, Schwangere und Mütter mit Kleinkindern, alte Menschen und Menschen mit Behinderungen. Um diese schutzbedürftigen Gruppen besser zu erreichen, wird mit deutscher Unterstützung die vorhandene Datenbank armer Haushalte zu einem umfassenden Sozialregister weiterentwickelt.
Gesundheitsvorsorge
Im Bereich „One Health“ unterstützt Deutschland die Prävention und Bekämpfung von Tollwut, die trotz ihrer Vermeidbarkeit immer noch mindestens 600 Todesopfer pro Jahr fordert, und die Stärkung tiermedizinischer Diagnostik.
Im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) wird Kambodscha bei der Pandemievorsorge und beim Ausbau der Laborinfrastruktur unterstützt.
Außerdem fördert Deutschland die Verbesserung der Gesundheitsinfrastruktur, etwa durch die Ausrüstung von Gesundheitseinrichtungen und Trainingsprogramme für Beschäftigte. Ein reformiertes Vergütungssystem für Gesundheitsleistungen soll Anreize setzen, die Qualität des Managements und der medizinischen Versorgung in staatlichen Krankenhäusern und Gesundheitszentren zu erhöhen. So soll erreicht werden, dass die Bevölkerung statt teurer privater Kliniken stärker die öffentlichen Gesundheitsdienste nutzt.
Stand: 18.01.2024