Humanitäre Lage Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen
Die Nahrungs- und Energieversorgung und das Gesundheits- und Bildungssystem sind in großen Teilen zusammengebrochen. Immer wieder kommt es in Jemen zu Ausbrüchen von Infektionskrankheiten wie Cholera, Polio, Malaria und Dengue. 70 Prozent der aktuell dreijährigen Kinder haben nicht alle empfohlenen Schutzimpfungen erhalten.
Während sich die Sicherheitslage in den vergangenen zwei Jahren leicht verbessert hat, haben sich die wirtschaftliche Lage und die Versorgung mit Basisdienstleistungen weiter verschlechtert. Die anhaltende Wirtschaftsblockade, Treibstoffmangel, katastrophale Überschwemmungen sowie stark steigende Lebensmittelpreise und unterbrochene Lieferketten infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine belasten die Bevölkerung. Jemen hatte zuvor 40 Prozent seines Weizens aus Russland und der Ukraine importiert.
Hilfsprogramme stark unterfinanziert
Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, OCHA) beziffert den humanitären Bedarf Jemens im Jahr 2024 auf 2,71 Milliarden US-Dollar. Vor allem im Bereich Ernährungssicherung und Landwirtschaft ist das Land auf internationale Unterstützung angewiesen. Doch Anfang April 2024 hatten die Geberstaaten erst knapp 270 Millionen US-Dollar (9,2 Prozent) zugesagt. 2023 waren von den benötigten 4,34 Milliarden US-Dollar nur 1,7 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt worden.
Stand: 23.04.2024