Frieden Ziviler Friedensdienst – Fachleute im Einsatz für den Frieden

Im Projekt "Jemand hört mir zu!" erarbeiten Schüler und Lehrer im Libanon gemeinsam ein Theaterstück, das dazu auffordert, über Vorurteile gegenüber anderen nachzudenken. Es werden keine Lösungen vorgegeben, sondern das Publikum wird angeregt, selbst zu reflektieren.
Im Projekt Jemand hört mir zu! erarbeiten Schüler und Lehrer im Libanon gemeinsam ein Theaterstück, das dazu auffordert, über Vorurteile gegenüber anderen nachzudenken. Es werden keine Lösungen vorgegeben, sondern das Publikum wird angeregt, selbst zu reflektieren.

Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein besonderes entwicklungspolitisches Instrument zur Unterstützung der lokalen Zivilgesellschaft in Krisen- und Konfliktsituationen. Das Programm für Gewaltprävention und Friedensförderung wird von neun deutschen Friedens- und Entwicklungsorganisationen getragen und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.

Weltweit tragen ZFD-Fachkräfte dazu bei, die Grundlagen für einen nachhaltigen Frieden zu schaffen. Sie vermitteln in Konflikten, bringen Anliegen benachteiligter Menschen an die Öffentlichkeit, begleiten ehemalige Soldaten auf ihrem Weg ins zivile Leben, arbeiten mit traumatisierten Opfern von Gewalt oder helfen bei der Reintegration von Flüchtlingen. Sie arbeiten dabei immer mit lokalen Partnerorganisationen und Initiativen zusammen.


Zahlen und Fakten

Der ZFD gilt als Erfolgsmodell der Kooperation von staatlichen und nicht staatlichen Trägern der Entwicklungs- und Friedensarbeit. Seit Programmbeginn im Jahr 1999 waren rund 1.800 Friedensfachkräfte in mehrjährigen Kooperationsprojekten in über 60 Ländern aktiv. Aktuell engagieren sich weltweit etwa 380 Fachkräfte in 45 Ländern.

Von 1999 bis 2023 hat das BMZ die Arbeit des Zivilen Friedensdienstes mit etwa 738 Millionen Euro gefördert; derzeit wird das Programm mit rund 60 Millionen Euro pro Jahr unterstützt.

Die neun Trägerorganisationen des ZFD haben sich zum Konsortium Ziviler Friedensdienst (Konsortium ZFD) zusammengeschlossen. Sie widmen sich unterschiedlichen Aufgaben und bringen vielfältige Erfahrungen, Kompetenzen und Methoden in die Arbeit ein. Durch diese Vielfalt und die direkte Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen kann der ZFD gezielt gesellschaftliche Friedensinitiativen unterstützen und die Zivilgesellschaft stärken.

Aufgaben

Bo­ni­face Cis­sé und Jean de Dieu Dem­bé­lé, Mit­ar­bei­ter der ma­li­schen ZFD/EI­RE­NE-Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen OR­FED und ASE­FOD bei ei­ner Ak­ti­on an der Gren­ze zwi­schen Ma­li und Bur­ki­na Fa­so
Boniface Cissé und Jean de Dieu Dembélé, Mitarbeiter der malischen ZFD/EIRENE-Partnerorganisationen ORFED und ASEFOD bei einer Aktion an der Grenze zwischen Mali und Burkina Faso

Ziel des ZFD ist, dauerhafte gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu bewirken. Die Projektpartner des ZFD richten ihre Arbeit auf die jeweilige Situation und den lokalen Bedarf aus. Die Aufgaben sind entsprechend vielfältig und erfordern für jeden ZFD-Einsatz unterschiedliche Fähigkeiten.

Der ZFD arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, die

  • über Konfliktlinien hinweg Kooperations- und Dialogstrukturen aufbauen und dabei zum Beispiel auch traditionelle Schlichtungsinstanzen stärken,
  • Anlaufstellen und gesicherte Räume schaffen, in denen sich Konfliktparteien begegnen können,
  • Informations- und Kommunikationsstrukturen stärken, die den Ursachen und Auswirkungen gewaltsamer Konflikte nachspüren (unter anderem durch Förderung von Friedensjournalismus, Vernetzung von Friedensorganisationen und Beobachtung von Konfliktverläufen),
  • von Gewalt besonders betroffene Gruppen unterstützen und sie wieder in die Gesellschaft integrieren, etwa durch psychosoziale Unterstützung oder Arbeit mit traumatisierten Menschen,
  • zu Methoden und Konzepten ziviler Konfliktbearbeitung beraten und ausbilden,
  • Friedenspädagogik betreiben und Feindbilder abbauen,
  • die Rechtssicherheit vor Ort stärken und für Menschenrechte eintreten.

Bewerbung als Friedensfachkraft

Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein Freiwilligendienst von lebens- und berufserfahrenen Frauen und Männern. Der Einsatz erfolgt auf der Grundlage des Entwicklungshelfergesetzes (Externer Link). Voraussetzungen für die Tätigkeit als Friedensfachkraft sind eine abgeschlossene Ausbildung, eine mehrjährige Berufserfahrung in einem für den ZFD relevanten Arbeitsfeld, gute Sprachkenntnisse in mindestens einer internationalen Verkehrssprache und zivilgesellschaftliches Engagement. Dazu kommen weitere Qualifikationen, die sich aus dem jeweiligen Einsatzbereich ergeben.

Stellenangebote finden Sie unter: www.ziviler-friedensdienst.org/de/jobs (Externer Link)

Die Trägerorganisationen des Zivilen Friedensdienstes

Die Aufgaben des Zivilen Friedensdienstes werden im Auftrag des BMZ von den staatlich anerkannten Entwicklungsdiensten übernommen, die sich zum Konsortium Ziviler Friedensdienst (Konsortium ZFD) zusammengeschlossen haben:

Die organisatorische Steuerung des Programms erfolgt über die Servicegesellschaft Engagement Global (Externer Link). Über das Gesamtprogramm und alle Projekte des ZFD entscheidet das BMZ im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt.

Weitere Informationen zu den vielfältigen Projektaktivitäten finden Sie unter www.ziviler-friedensdienst.org (Externer Link).

Stand: 31.10.2024