Schwarze Letschwe - eine Antilopenart - im Bangweulu Wetlands National Park, Sambia

Naturerbe-Fonds Naturlandschaften langfristig absichern: der Legacy Landscapes Fund

Logo: Legacy Landscapes Fund
Logo: Legacy Landscapes Fund

Der Legacy Landscapes Fund kombiniert öffentliche Gelder mit privaten Mitteln, um global herausragende Naturlandschaften abzusichern. Die langfristig angelegte Unterstützung über Partnerschaften zwischen Naturschutzorganisationen, Behörden und der Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) gibt Planungssicherheit bei der effektiven und gerechten Verwaltung von Schutzzonen und angrenzenden Gebieten. Die Beteiligung der Menschen vor Ort und die Achtung ihrer Rechte sind dafür zentral.

Intakte Ökosysteme sind von grundlegender Bedeutung für ein stabiles Klima, für das menschliche Wohlergehen und für die globale Wirtschaft. Dennoch hat sich der Verlust von Arten und Lebensräumen in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch beschleunigt.

Ohne großflächige Naturlandschaften würde der Klimawandel noch schneller voranschreiten – die Auswirkungen wären auch in Deutschland zu spüren. Diese Ökosysteme zu erhalten, ist daher im deutschen, europäischen und weltweiten Interesse. Viele Staaten können den Schutz der Natur jedoch nicht aus eigenen Mitteln finanzieren. Gleichzeitig leben dort etliche Bevölkerungsgruppen, oftmals Indigene Völker (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), deren wirtschaftliche und kulturelle Lebensgrundlagen durch den Verlust der biologischen Vielfalt besonders gefährdet sind.

Hier setzt der Legacy Landscapes Fund (Externer Link) (LLF) an, indem er langfristige Grundfinanzierungen für ausgewählte Naturlandschaften bereitstellt.


Wie funktioniert der LLF?

Bis 2030 sollen 30 Naturlandschaften langfristig finanziert werden. Die eingesetzten öffentlichen Gelder mobilisieren dabei zusätzliche private Beiträge.

Den LLF zeichnen drei Besonderheiten aus:

  1. die langfristige Unterstützung von ökologisch besonders wertvollen Gebieten: Jedem geförderten Gebiet werden pro Jahr eine Million US-Dollar für mindestens 15 Jahre zur Verfügung gestellt – mit dem Ziel einer Ewigkeitsfinanzierung;
  2. die Kombination öffentlicher und privater Gelder: Private Partner finanzieren in jedem Gebiet mindestens ein Drittel der Kosten;
  3. die Förderung von Partnerschaften aus erfahrenen Naturschutzorganisationen, staatlichen Behörden und der lokalen und/oder indigenen Bevölkerung.

Der LLF ist eine unabhängige Stiftung nach deutschem Recht. Neben dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beteiligen sich bislang Frankreich und Norwegen sowie mehrere philanthropische Stiftungen und Unternehmen an dem Fonds.

Umwelt- und Sozialstandards fordern und fördern

Eine wichtige Grundlage des LLF ist sein System von Umwelt- und Sozialstandards, die gewährleisten sollen, dass internationale Leitlinien zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht eingehalten werden.

Häufig liegen die Gebiete, die der LLF fördert, in schwer zugänglichen, manchmal auch in fragilen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Regionen, in denen Interessenskonflikte gewaltsam ausgefochten werden. Deswegen hat der LLF ein umfassendes Umwelt- und Sozialmanagementsystem aufgebaut, das die Umsetzung von nationalen Gesetzgebungen, internationalen Verpflichtungen und international akzeptierten Standards vor Ort fördert und kontrolliert.

Ein aktueller Bericht (Externer Link) des Hohen Kommissars für Menschenrechte bei den Vereinten Nationen hebt das Umwelt- und Sozialmanagementsystem als vorbildlich hervor.

Vom Legacy Landscapes Fund geförderte Naturlandschaften

Karte der 15 vom Legacy Landscapes Fund finanzierten Naturlandschaften

Karte der 15 vom Legacy Landscapes Fund finanzierten Naturlandschaften

Karte der 15 vom Legacy Landscapes Fund finanzierten Naturlandschaften

Der Legacy Landscapes Fund unterstützt zurzeit insgesamt fünfzehn Standorte (Stand: September 2024) und wächst beständig. Gefördert werden Naturlandschaften, also geschützte Gebiete und angrenzende Flächen. Weitere Informationen darüber finden Sie hier (Externer Link).

Praxisbeispiele aus drei Kontinenten

  • North-Luangwa, Sambia Interner Link

    Die North-Luangwa-Landschaft liegt im Nordosten Sambias, gehört zu den globalen Schlüsselgebieten für den Biodiversitätserhalt und umfasst 22.000 Quadratkilometer.

    Malachitnektarvogel
  • Greater Tumucumaque, Brasilien Interner Link

    Die Tumucumaque-Landschaft besteht aus drei indigenen Gebieten und zwei Schutzgebieten im Amazonas-Regenwald. Sie ist Teil des außergewöhnlich artenreichen Guayana-Schildes.

    Fluss im Nationalpark Tumucumaque in Brasilien
  • Gunung Leuser, Indonesien Interner Link

    Die Gunung-Leuser-Naturlandschaft befindet sich auf der indonesischen Insel Sumatra in einem der größten intakten Regenwälder Südostasiens. Sie besteht aus dem Gunung-Leuser-Nationalpark und aus bewirtschafteten Wäldern.

    Orang-Utan mit Jungtier im Gunung Leuser Nationalpark

Stand: 09.09.2024