UN-Weltbevölkerungskonferenz Deutschland steigert internationales Engagement für Familienplanung
Dazu erklärt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Die große Herausforderung bei der Bevölkerungsentwicklung ist der afrikanische Kontinent, hier wird sich die Bevölkerung bis 2050 verdoppeln. Das übt einen großen Druck auf die begrenzten Ressourcen dieser Länder aus. Die Entwicklungspolitik muss daher einen Beitrag leisten, um Geburtenraten zu senken. Das schaffen wir nur, wenn Frauen selbst entscheiden können, wie viele Kinder sie bekommen. Dazu braucht es Gleichberechtigung der Geschlechter, Bildung und Gesundheitsversorgung. In diese Bereiche investieren wir vor Ort.“
Als drittgrößter internationaler Geber im Bereich Gesundheit legt das BMZ einen Fokus auf die Gesundheit von Frauen und Mädchen weltweit. Der deutsche Beitrag für die weitere Verwirklichung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte beinhaltet unter anderem die Fortführung der BMZ Initiative „Selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit“ mit bis zu 100 Millionen Euro jährlich.
Im Niger zum Beispiel bekommt eine Frau durchschnittlich sieben Kinder – das ist die höchste Zahl weltweit. Doch auch hier sinken die Geburtenraten: Hatten nigrische Frauen vor dem Jahr 2000 im Durchschnitt fast acht Kinder, wird die Fertilitätsrate für den Zeitraum 2015–2020 voraussichtlich erstmalig unter sieben Kindern liegen. Das BMZ unterstützt die Ausweitung des Zugangs zu Diensten der Familienplanung und sexuellen und reproduktiven Gesundheit im Niger. Allein in den Jahren 2017 und 2018 konnten sich so circa 200.000 nigrische Paare mit modernen Verhütungsmethoden vor ungewünschten Schwangerschaften schützen.