Gemeinsame Erklärung Treffen der G7-Entwicklungsminister*innen: Faire Partnerschaften in der multipolaren Welt
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Mit der Einladung zu einem Treffen der G7-Entwicklungsminister setzt die italienische G7-Präsidentschaft ein wichtiges Zeichen: Entwicklungspolitik gehört zum Herzstück der G7-Arbeit – und ist wichtiger denn je. In der multipolaren Weltordnung steht die G7 im weltweiten Wettbewerb um internationale Partnerschaften. Mit der gemeinsamen Erklärung zeigen wir, dass wir als G7 unseren Partnerländern konkrete und faire entwicklungspolitische Angebote machen. Dass zahlreiche BRICS-Staaten und auch viele weitere Gastländer am G7-Treffen teilnehmen, zeigt, wie groß das Interesse an der Zusammenarbeit ist.“
Das letzte Treffen der G7-Entwicklungsminister*innen fand im Jahr 2022 auf Einladung der deutschen G7-Präsidentschaft in Berlin statt. Der diesjährige Vorsitz Italien hat die Zusammenarbeit der G7 in der Entwicklungszusammenarbeit durch die Ausrichtung eines eigenständigen Treffens weiter gestärkt. An dem Austausch in Pescara nehmen neben den G7-Staaten auch der diesjährige G20-Vorsitz Brasilien sowie Kenia, Senegal, Südafrika, Uganda und Norwegen teil, außerdem mit Äthiopien und den Vereinigten Arabischen Emiraten auch zwei der neuen BRICS-Mitglieder sowie zahlreiche internationale Organisationen. Das Treffen fügt sich ein in eine Reihe wichtiger internationaler Konferenzen: So folgt es auf den Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen Ende September und die Hamburg Sustainability Conference Anfang Oktober und findet zeitgleich zum BRICS-Gipfel im russischen Kasan, parallel zur Weltnaturkonferenz in Cali/Kolumbien sowie vor dem G20-Gipfel Rio/Brasilien und der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan im November statt.
In der Erklärung einigen sich die G7-Minister*innen auf die Konkretisierung und Weiterentwicklung der auf dem G7-Gipfel der Staats- und Regierungschef*innen im Juni 2024 gestarteten „Apulia-Initiative für Ernährungssysteme“ (Apulia Food Systems Initiative). Sie soll weltweit strukturelle Hindernisse im Bereich der Ernährungssicherheit beseitigen und die Nachhaltigkeit und Produktivität von Landwirtschafts- und Ernährungssystemen erhöhen. Die Initiative ist in enger Abstimmung mit der „Globalen Allianz gegen Hunger und Armut“ entstanden, die die brasilianische Präsidentschaft beim G20-Gipfel am 18./19. November offiziell ins Leben rufen will. Deutschland ist der Allianz bereits kürzlich als eines der ersten Mitglieder auf der Hamburg Sustainability Conference (HSC) beigetreten. Die Ergebnisse der HSC werden in der G7-Erklärung als wichtige Schritte hin zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele gewürdigt.
Außerdem stärken die G7-Entwicklungsminister*innen die im Jahr 2022 unter deutscher G7-Präsidentschaft in Elmau gegründete „G7 Partnerschaft für globale Infrastruktur und Investitionen“ (PGII), die weltweit große Infrastrukturprojekte mit hohen Nachhaltigkeits- und Qualitätsansprüchen voranbringt. Durch die Einrichtung eines eigenen Sekretariats, das bei Koordination, Projektumsetzung, Kommunikation und Rechenschaftslegung unterstützt, wird die Partnerschaft weiter gefestigt. Außerdem wird eine Plattform zur besseren Datenverfügbarkeit für Infrastrukturinvestitionen in Afrika eingerichtet sowie eine Übersicht an Leuchtturmprojekten veröffentlicht.
In einer Sondersitzung am gestrigen Dienstag beschäftigten sich die G7-Staaten zudem mit dem anhaltenden Konflikt im Nahen Osten und sprachen sich für Deeskalation und humanitäre Unterstützung aus.
Die Erklärung der G7-Entwicklungsminister*innen finden Sie hier (Externer Link).