Religions- und Weltanschauungsfreiheit in Lateinamerika Frank Schwabe will religiöse Rechte Indigener stärker in den Blick nehmen
Indigene spielen in der internationalen Debatte keine große Rolle. Mangelndes Verständnis der naturreligiösen Vorstellungen Indigener gehört aber zu den Ursachen für Konflikte rund um Landraub und um Wälder und Flüsse – gerade auch in Lateinamerika. Ergebnis sind Bedrohungen und Gewalt gegen indigene Gemeinschaften bis hin zur Vertreibung und Ermordung einzelner Mitglieder. In Zentralamerika sind neben Indigenen selbst auch christliche Würdenträger betroffen, die sich besonders für die Rechte von Indigenen einsetzen.
Um dem Thema religiöse Rechte Indigener besser gerecht zu werden, reist Frank Schwabe deshalb vom 19. bis 22. April 2022 nach Guatemala und Honduras. Neben Vertretern indigener Gemeinschaften trifft der Religionsfreiheitsbeauftragte auch Vertreter der katholischen Kirche, wie Kardinal Álvaro Ramazzini in Huehuetenango (Guatemala) und Monsignore Angel Garachana Pérez, Bischof von San Pedro Sula und Präsident der Bischofskonferenz Honduras.
„Wir müssen den Blick schärfen für die naturreligiösen Vorstellungen Indigener und das besondere Verhältnis zur Natur, die unter anderem durch Bergbau und Waldzerstörung bedroht werden“, so Schwabe. Er erhoffe sich von der Reise wichtige Impulse sowie Ansätze für die weitere Beschäftigung mit diesem Thema. Zentrale Ergebnisse der Reise und der Gespräche sollen in den anstehenden Bericht der Bunderegierung zur weltweiten Religions- und Weltanschauungsfreiheit einfließen.
Das Amt des Religions- und Weltanschauungsbeauftragten der Bundesregierung wurde 2018 geschaffen und ist beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung angesiedelt. Frank Schwabe hat dieses Amt seit Anfang 2022 inne.