Mpox-Virus
Entwicklungsministerin Schulze: Gegen Mpox sind jetzt Solidarität und Zusammenarbeit gefragt
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Die Weltgemeinschaft sollte aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie lernen: Globale Zusammenarbeit und Solidarität sind nicht nur ein Gebot der Fairness, sondern auch die erfolgreichere Antwort auf die Bedrohungen durch das Virus. Die afrikanischen Behörden haben die Weltgemeinschaft um Hilfe gebeten. Und diese Hilfe muss jetzt auch geleistet werden. Das betrifft nicht nur Impfdosen, sondern auch Laborkapazitäten, logistische Unterstützung und Beratung, damit die betroffenen Länder ihre Bevölkerung schützen und die Ausbreitung des Virus eindämmen können. Wir haben als Lehre aus der Pandemie einen internationalen Notfallfonds geschaffen, der derzeit mit 500 Millionen Dollar gefüllt ist. Diese Mittel sollten jetzt gegen Mpox eingesetzt werden. Langfristig ist die einzig faire Antwort eine eigene Impfstoffproduktion in Afrika. Auch daran arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern.“
Das BMZ unterstützt seine Partnerländer in Afrika vor allem über die Impfallianz Gavi. Sie sammelt Geld von unterschiedlichen Gebern, um damit unter anderem die Grundimmunisierung von Kindern in Entwicklungsländern zu finanzieren. In dem Notfallfonds („First Response Fund“), der nach der Covid-Pandemie geschaffen wurde, stehen bereits 500 Millionen Dollar bereit, 50 Millionen Dollar davon aus dem BMZ. Diese Mittel werden zwar nicht den gesamten Bedarf decken, könnten aber kurzfristig genutzt werden, um die nötigen Impfdosen zu finanzieren: einerseits durch den Kauf bereits vorhandener Impfdosen, andererseits durch eine Abnahmegarantie für den Hersteller Bavarian Nordic, damit dieser seine Produktion hochfährt. Auch die Verteilung der Impfstoffe vor Ort kann durch den Fonds finanziert werden.
Deutschland unterstützt gemeinsam mit anderen europäischen Ländern zudem den Aufbau einer afrikanischen Impfstoffproduktion. Die Afrikanische Union hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 insgesamt 60 Prozent der auf dem Kontinent benötigten Impfstoffe in Afrika zu produzieren – derzeit ist es nur ein Prozent. Der Aufbau einer neuen Produktion ist herausfordernd, da asiatische Anbieter bisher meist günstiger produzieren. Deshalb stellte Gavi Ende Juni einen neuen Finanzierungsmechanismus vor, der die anfänglich hohen Produktionskosten abfedern soll und maßgeblich von Deutschland und der EU unterstützt wird. Das BMZ unterstützt zudem afrikanische Regierungen dabei, die nötigen Regulierungsbehörden und Fachkräfte-Ausbildungen für eine eigene Impfstoff-Produktion aufzubauen.