Schwierige Sicherheitslage Entwicklungs-Staatssekretärin Kofler reist nach Mali
Vor ihrem Abflug erklärte Staatssekretärin Kofler:
„Mali zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Steigende Lebensmittelpreise und die Folgen der Klimakrise verschlechtern die Lage der Bevölkerung noch weiter. Wir wollen den Menschen in Mali in dieser schwierigen Situation mit unserer Entwicklungszusammenarbeit helfen. Ich will mir vor Ort ein genaues Bild davon machen, was die Entwicklungszusammenarbeit in Mali bisher geleistet hat und was sie künftig leisten kann. Es geht um die Frage, wie wir unser Engagement unter veränderten Rahmenbedingungen anpassen und weiterführen können. Dabei ist klar: Die politische Lange in Mali wird Auswirkungen auf die Beziehungen zu Deutschland und Europa haben. Dazu stehen wir im Ressortkreis und mit den europäischen Partnern in engem Austausch.“
Die Parlamentarische Staatssekretärin wird eine Vielzahl von Gesprächen führen, unter anderem mit Projektpartnern und der Zivilgesellschaft, um die Perspektiven und Bedarfe der Menschen im Land besser zu verstehen.
Neben der Diplomatie und dem Einsatz der Bundeswehr ist die Entwicklungszusammenarbeit eine von drei Säulen des deutschen Engagements in Mali. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Mali besteht seit den 1960er Jahren und wird seit dem ersten Putsch im August 2020 regierungsfern umgesetzt – das bedeutet direkt mit privaten Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und der lokalen Bevölkerung. Dabei geht es zum Beispiel um Trinkwasser, Ernährung und Landwirtschaft.
Mali ist eins der trockensten Länder der Welt. Es ist daher nicht nur durch eine sich stark verändernde Sicherheitslage, sondern auch durch die Klimakrise und eine sich in der Region abzeichnende Nahrungsmittelkrise derzeit besonders gefordert. Das BMZ fördert dafür eine Landwirtschaft, die sich an die Folgen des Klimawandels anpasst. Zugang und effiziente Nutzung von Wasser und die Behandlung von Abwässern zum Bodenschutz spielen dafür eine wichtige Rolle. Dank der Bewässerungs-Projekte können heute beispielsweise 500 Quadratkilometer Land, eine Fläche so groß wie der Bodensee, neu oder wieder für die Landwirtschaft genutzt werden. Und über 800.000 Menschen erhielten seit 2015 einen Trinkwasseranschluss oder eine verbesserte Versorgung mit Trinkwasser. In einem der trockensten Länder Afrikas machen diese Fortschritte einen entscheidenden Unterschied und verbessern die Lebensperspektiven der Menschen sehr konkret.
Deutschland ist der drittgrößte Geber in Mali. Seit 2013 wurden Mittel in Höhe von über 640 Millionen Euro zugesagt. Im März 2021 wurden 69 Millionen Euro für zwei Jahre zugesagt, um bestehende Projekte regierungsfern, aber zum Wohle der Bevölkerung weiterführen zu können. Es wurden jedoch keine Neuvorhaben gestartet. Das BMZ arbeitet in Mali zudem auch mit dem Welternährungsprogramm (WFP) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) zusammen, um akut notleidende Menschen zu unterstützen und ein soziales Sicherungsnetz aufzubauen. Derzeit setzen WFP und UNICEF in Mali Aufträge des BMZ in Höhe von rund 134 Millionen Euro um.