Nachhaltige Schiff- und Luftfahrt Vom BMZ angestoßene Allianzen zur Dekarbonisierung der weltweiten Transportlogistik wachsen und gehen in die Umsetzung
Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Die globale Schifffahrt stößt mehr Klimagase aus als ganz Deutschland. Auch die Luftfahrt trägt erheblich zum Klimawandel bei. Unser Ziel ist deshalb ein nachhaltiger und klimaneutraler maritimer Schiffs- und Langstreckenluftverkehr. Um dorthin zu kommen, bringen wir die gesamte Wertschöpfungskette zusammen – von erneuerbarer Energie bis hin zu Abnehmern von nachhaltig hergestelltem Treibstoff. Mit der Unterzeichnung der ‚Hamburg Declaration on the Decarbonisation of Global Shipping‘ und der ‚Hamburg Declaration on Green Aviation‘ in Hamburg haben wir im Oktober den Grundstein gelegt. Mit dem heutigen Treffen beginnen wir, die Erklärungen in die Tat umzusetzen.“
Ziel der beiden Allianzen im Schiffs- und Luftverkehr ist, bei der weltweiten Etablierung „Grüner Luftfahrthubs“ sowie „Grüner Schifffahrthubs und Korridore“ entlang der gesamten jeweiligen Wertschöpfungsketten zusammenzuarbeiten. Zu den Partnern gehören Flug- und Seehäfen, Reedereien, Treibstoffproduzenten und -transporteure, Schiffbauer, Logistikunternehmen und Regierungen. Die Allianzen wachsen und ziehen weitere engagierte Partner an. Heute haben fünf weitere Unternehmen aus beiden Branchen ihren Beitritt zu den Allianzen erklärt. Das Treffen markiert zugleich die erste Zusammenkunft aller Partner nach Vereinbarung der Hamburger Erklärungen und die erste branchenübergreifende Diskussion zur Umsetzung. Es wurde vereinbart, dass die vom BMZ initiierte Unternehmensallianz Grüner Wasserstoff die Sekretariatsfunktion übernimmt und die praktische Arbeit der Partnerschaften operativ begleitet.
Vom zukünftigen Auf- und Ausbau der nachhaltigen Transportinfrastruktur profitieren auch diejenigen Partnerländer des BMZ, in denen diese Hubs entstehen. So ist zum Beispiel der Hafen von Tanger Med aus Marokko ein Unterzeichner der Hamburg Declaration on the Decarbonisation of Global Shipping, auch mit der Absicht, sich als Partner frühzeitig zu platzieren. Beteiligt ist neben der ENERTRAG SE, die eine große Wasserstoffproduktionsanlage in Namibia planen, auch das Unternehmen HIF, die in Chile bereits grünen Wasserstoff herstellen und daraus grünen Treibstoff produzieren, sowie zukünftige Abnehmer von grün hergestelltem Treibstoff wie Reedereien.
Die Luft- und Schifffahrt bilden das Rückgrat des globalen Handels und der globalen Mobilität. Sie verbinden Märkte und tragen entscheidend zur wirtschaftlichen Vernetzung bei. Doch ihre Bedeutung geht mit einer enormen ökologischen Verantwortung einher: Gemeinsam sind diese Branchen für gut fünf Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich – eine Zahl, die mit dem wachsenden Bedarf an Transportkapazitäten weiter ansteigen dürfte.
Dabei stehen die Branchen vor einer doppelten Herausforderung: Sie müssen einerseits zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele ihre Antriebsenergien umstellen und andererseits wirtschaftliche Stabilität sowie operative Effizienz wahren. Während Straßen- und Schienenverkehr auf Elektrifizierung setzen können und hier zunehmend voranschreiten, gestalten sich solche Lösungen für Langstreckenflüge oder interkontinentale Seeverkehre ungleich komplexer. Die Notwendigkeit, große Reichweiten überbrücken zu müssen und damit weniger auf die direkte Nutzung elektrischer Energie setzen zu können, ist die besondere Herausforderung für beide Branchen. Hier braucht es innovative Ansätze, die über eine reine Elektrifizierung hinausgehen und alternative Kraftstoffe auf Basis von aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoffs oder gänzlich neue Antriebstechnologien einbeziehen.
Für die unterzeichnenden Unternehmen aus der Luft- und Schifffahrt, die vereinbart haben, in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Wissensaustausch und der Finanzierung von Investitionen zusammen zu arbeiten, erneuerbare Kraftstoffe zu entwickeln, zu produzieren und die Anlagen technisch auf die neuen Kraftstoffe anzupassen, bedeutet dies vor allem auch eine Chance zur Teilhabe an einer neuen Wertschöpfungskette und die Möglichkeit, sich als Vorreiter fit für die anstehenden Herausforderungen zu machen.
Unterzeichnende Partner „Hamburg Declaration on the Decarbonisation of Global Shipping“
- CMA CGM Germany
- Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA)
- Mediterranean Shipping Company
- Hapag-Lloyd AG
- International Association of Ports and Harbors (IAPH)
- Port of Los Angeles
- Tanger Med Special Agency
- Port of Antwerp-Bruges
- Port of Barcelona
- Hamburg Port Authority
- Port of Yokohama
- Mabanaft
- Höegh Autoliners
Neu beigetreten:
- Friendship Systems AG
Unterzeichnende Partner „Hamburg Declaration on Green Aviation“
- Deutsche Post AG
- SASOL (Südafrika)
- aireg e.V.
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) e.V.
- Griesemann Gruppe
- HH2E AG
- Flughafen Hamburg GmbH
- HIF EMEA GmbH
- Mabanaft GmbH & Co. KG
- Sunfire GmbH
- Zaffra B.V
- Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Neu beigetreten:
- ENERTRAG SE
- Eternal Power GmbH
- EDL Anlagenbau GmbH
- Ryze Power GmbH