Statement Ministerin Svenja Schulze zum neuen Weltflüchtlingsbericht
„120 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Konflikten und Krisen – ein erschütternder Rekord. Niemand flüchtet freiwillig und die allermeisten geflüchteten Menschen bleiben nahe ihrer Heimat. Ausgerechnet die ärmsten Länder zeigen die größte Aufnahmebereitschaft und tragen die schwerste Last. Die deutsche Entwicklungspolitik unterstützt die Aufnahmeländer und -gemeinden, damit sie für die Flüchtlinge dort weiterhin sauberes Wasser, ausreichend Nahrung und medizinische Versorgung bereitstellen können. Damit Flüchtlingskinder zur Schule gehen, ihre Eltern eine Berufsausbildung machen und eigenes Einkommen erwirtschaften können. Entwicklungspolitik schafft Perspektiven vor Ort und für eine Rückkehr in die Heimat, sie ist eine Investition in Frieden und Sicherheit weltweit. Das liegt auch im deutschen Interesse. Mir zeigt der dramatische Anstieg der Flüchtlingszahlen sehr deutlich: Gerade jetzt brauchen wir mehr Entwicklungszusammenarbeit und nicht weniger.“
Weitere Informationen
Mit der Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ (SIGA) hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein Instrument geschaffen, um Menschen auf der Flucht und ihre Aufnahmeländer zu unterstützen. Seit 2014 wurden durch die Sonderinitiative über 330 Projekte in 78 Ländern durchgeführt, rund 40 Millionen Menschen konnten damit bereits unterstützt werden. Die Projekte ermöglichen es unter anderem, dass Menschen auf der Flucht Zugang zum Bildungs- oder Gesundheitssystem des Aufnahmelandes erhalten oder sich in den Arbeitsmarkt integrieren können. Zudem wird der Zugang zu Wasser, Sanitäranlagen und Energie verbessert und psychosoziale Unterstützung angeboten. Dabei gilt die besondere Aufmerksamkeit der Unterstützung von Frauen und Mädchen, die von den Gefahren und Folgen der Flucht oftmals besonders hart betroffen sind.
Den Weltflüchtlingsbericht sowie die Pressemitteilung des UNHCR können Sie hier (Externer Link) einsehen.