Jahrestagung der Afrikanischen Entwicklungsbank Mehr Investitionen in nachhaltige Entwicklung möglich machen

Logo: Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB)

Pressemitteilung vom 27. Mai 2024 | Heute beginnt die Jahrestagung der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) in Nairobi, Kenia. Zentrales Thema der Tagung wird sein, wie auf dem afrikanischen Kontinent mehr Investitionen gelingen, die Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung insgesamt voranbringen. Die AfDB trägt mit ihrer neuen Zehnjahresstrategie zum globalen Reformprozess der multilateralen Entwicklungsbanken bei, der – angestoßen von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Mitstreiter*innen – bereits bei der Weltbank wichtige Erfolge erzielt hat. Deutschland wird in Nairobi von der Parlamentarischen Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Dr. Bärbel Kofler, als Gouverneurin bei der AfDB vertreten.

Dr. Bärbel Kofler: „Mit der Reform der multilateralen Entwicklungsbanken gelingt es uns, deutlich mehr und gezieltere Investitionen in die großen Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimaschutz, Pandemieprävention oder die Bewältigung der extremen Ungleichheit zu organisieren. Der bei der Weltbank erfolgte Richtungswechsel hat Strahlkraft auf das gesamte System der multilateralen Entwicklungsfinanzierung entfaltet. Mit ihrer neuen Zehnjahresstrategie greift die Afrikanische Entwicklungsbank diesen Impuls auf und legt ihren Plan für eine soziale und ökologische Transformation unseres Nachbarkontinents vor.“

Schriftzug "The World Bank Group" am Hauptgebäude der Weltbank in Washington

Die Reform der Weltbank hatte Entwicklungsministerin Svenja Schulze als deutsche Gouverneurin der Weltbankgruppe 2022 gemeinsam mit den USA und weiteren Anteilseignern angestoßen. Mittlerweile ist beim größten globalen Entwicklungsfinancier ein echter Richtungswechsel gelungen: Ein neues Leitbild („A world free of poverty on a livable planet“) verbindet Armutsbekämpfung auf der einen und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auf der anderen Seite untrennbar miteinander. Bei der Frühjahrstagung im April wurden wichtige Reformziele im operativen Geschäft der Bank verankert und zusätzliche 70 Milliarden US-Dollar Ausleihvolumen für den Einsatz gegen Klimawandel, Pandemien und für andere globale Aufgaben mobilisiert.

Mit ihrer neuen Zehnjahresstrategie greift die AfDB, die größte afrikanische Bank zur Finanzierung einer nachhaltigen Entwicklung, diesen Prozess unmittelbar auf: In einer Neuausrichtung ihrer Geschäftstätigkeit soll globalen öffentlichen Gütern wie dem Klimaschutz oder der Pandemieprävention größere Bedeutung zugemessen werden. Maßnahmen, die nicht nur dem Land selber dienen, sondern einen grenzüberschreitenden Nutzen haben, werden stärker gefördert. Mehr Investitionen in regionale und größere Projekte mit längerem Zeithorizont sollen die transformative Kraft der Bank stärken. So rücken beispielsweise regionale Wertschöpfungsketten stärker in den Fokus. Eine neue Allianz mit dem Privatsektor soll Investitionen in strategische grüne Energie- und Transportinfrastruktur erleichtern. Mit einem neuen Indikatorensystem will die Bank stärker als bisher die Wirkung der Investitionen auf die Bevölkerung messen. Gemeinsam mit der Weltbank hat sich die AfDB außerdem zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 300 Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner erstmals Zugang zu Energie zu sichern.

Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Lage vieler afrikanischer Länder hat die Bank in den letzten Jahren erfolgreich innovative Finanzinstrumente entwickelt. Damit konnte die AfDB ihr Ausleihvolumen stabilisieren und nach der Covid-Pandemie wieder erhöhen. 2023 konnten Zusagen in Höhe von rund zehn Milliarden Euro erteilt werden. Das Leitmotiv der Bank, verlässliche und günstige Entwicklungsfinanzierung bereitzustellen, hat sich auch in Krisenzeiten bewährt. Deutschland setzt sich als Anteilseignerin der AfDB insbesondere für Fortschritte in den Bereichen Energieversorgung und Klimaschutz, für ein solides Finanzmanagement sowie für die Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards ein.