Ostafrika-Reise Entwicklungsstaatssekretär Flasbarth beim German-African Business Summit in Kenia: gemeinsam Wirtschaft und Entwicklung stärken
Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Die international bedeutsamen Märkte der Zukunft werden in afrikanischen Ländern liegen. Dieses enorme Potenzial zu heben, nützt den jungen Menschen in diesen Ländern. Ihre Zahl wächst schnell und sie sind dringend auf Jobs angewiesen. Es nützt aber auch einer zunehmend auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Weltwirtschaft, für die Afrika eine Menge zu bieten hat, vor allem Rohstoffe und erneuerbare Energien als Basis für klimaneutrales Wirtschaften. Für die deutsche Wirtschaft bieten sich beim Handel mit und Investitionen in afrikanischen Ländern enorme Chancen, zum Beispiel für die Energiewende, bei der Gewinnung und klimaverträglichen Weiterverarbeitung von Rohstoffen, aber auch im Bereich nachhaltiger Finanzsysteme. Jeder Euro privat investierten Kapitals nutzt dreifach: den Arbeitskräften und Unternehmen vor Ort, dem afrikanischen Partnerland insgesamt und Deutschland mit seiner exportorientierten Wirtschaft. Beim GABS in Kenia zeigt sich auch: Politik, die auf die Entwicklung eines Landes setzt und die Interessen des Landes stärkt, schafft wertvolle Grundlagen und bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Wirtschaft.“
Im Rahmen des GABS wird Flasbarth auch ein neues Projekt zur Zusammenarbeit der Bundesregierung mit der Wirtschaft vorstellen: In Nairobi wird der erste „Partners in Transformation Desk“ des BMZ eröffnen. Das neue Angebot unterstützt interessierte Unternehmen künftig bei Planung und Umsetzung nachhaltiger Projekte und Investitionen in Ostafrika. Die Angebote des BMZ an die Wirtschaft können über den Desk direkt vor Ort mit den Projekten der Entwicklungszusammenarbeit zusammenwirken. Deutschen und europäischen Firmen soll auf diese Weise ein Engagement in den aufstrebenden Märkten Afrikas erleichtert werden.
Die bilaterale deutsche Entwicklungspolitik in Kenia setzt einen Fokus auf die grundlegende Verbesserung für privatwirtschaftliche Investitionen. Das ostafrikanische Land bietet als prosperierender Wirtschaftsstandort in der Region mit junger, gut ausgebildeter Bevölkerung, konstantem Wirtschaftswachstum, dynamischer Digitalwirtschaft und lebendiger Start-up Szene großes Potenzial für privatwirtschaftliche Investitionen. Dies wird unterstützt durch das in diesem Jahr in Kraft getretene Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen Kenia und der EU, das den Handel zwischen EU und Kenia erleichtert. Kenia ist zugleich auch Vorreiter auf dem Feld der erneuerbaren Energien. Schon jetzt produziert das Land rund 90 Prozent seines Stroms mit sauberer Energie – ein wichtiger Standortfaktor für investitionsbereite Unternehmen.
Gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird Entwicklungsstaatssekretär Flasbarth am Montag vor dem GABS das Geothermiekraftwerk Olkaria besuchen. Das Geothermiefeld wurde mit finanzieller Unterstützung des BMZ erschlossen und ausgeweitet. Es liefert mittlerweile rund 30 Prozent des kenianischen Stroms.
Staatssekretär Flasbarth wird im Rahmen seines Aufenthalts in Ostafrika auch nach Somalia reisen. Das Land leidet unter dem Terror der al-Shabaab-Miliz und ist besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Dort will er Projekte besuchen, mit denen die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zur Grundversorgung und verbesserten Ernährungssicherheit der Bevölkerung beiträgt – etwa über ein gemeinsames Programm des Welternährungsprogramms (WFP) und des Kinderhilfswerks UNICEF für bessere Wasserversorgung, klimaangepasste Anbaumethoden und regelmäßige Mittagessen für Schulkinder. Darüber hinaus besucht Flasbarth eine Berufsschule und informiert sich dort darüber, wie neue Einkommensmöglichkeiten für die große Jugendgeneration des Landes geschaffen werden können. Die Entwicklung Somalias hat großen Einfluss auf die Stabilität der Region am Horn von Afrika sowie auf die Sicherheit am Roten Meer.