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Partnerschaft Deutschland und Marokko vereinbaren Allianz für Klima und Energie
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze: „Die neue grüne Wasserstoffwirtschaft muss fair werden – anders als die fossile Weltwirtschaft es je war. Darum arbeiten wir an Partnerschaften, von denen beide Seiten profitieren. Marokko hat beste Voraussetzungen für die Energiewende und die Produktion von grünem Wasserstoff. Deutschland will Wasserstoff importieren. Aber wir wollen das fair und partnerschaftlich tun, nämlich so, dass auch Marokko seine Energiewende vorantreiben kann und seinen fairen Anteil an den Wertschöpfungsketten der Zukunft bekommt. Diese neue Allianz ist ein ermutigendes Zeichen für eine faire und respektvolle Zusammenarbeit.“
Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Stefan Wenzel: „Marokko und Deutschland sind regionale Vorreiter im Klimaschutz. Beide Länder arbeiten an der Reduktion des Kohlestroms und dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Daher ist Marokko eines der ersten Länder, mit denen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – bereits seit über zehn Jahren – eine sehr fruchtbare Energiepartnerschaft umsetzt. Marokko hat enorme Potenziale für erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff. Wegen der räumlichen Nähe unterstützen wir auch die Zusammenarbeit im Stromhandel zwischen Marokko und der EU. Ebenso wollen wir zum beiderseitigen Nutzen den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft voranbringen und die Beteiligung deutscher Technologieunternehmen und Zulieferer politisch flankieren. Darüber hinaus wollen wir noch enger im Fachkräftebereich zusammenarbeiten.“
Marokko und Deutschland können bei der Zusammenarbeit auf zahlreiche Erfahrungen zurückgreifen, besonders bei der Nutzung von Wind- und Solarenergie. So entstand mit Unterstützung des BMZ in Ouarzazate im Süden Marokkos das weltweit größte solarthermische Kraftwerk. Es versorgt rund 1,3 Millionen Menschen mit Strom.
Der Einstieg in die Erzeugung von grünem Wasserstoff ist für Marokko der nächste Schritt. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und im Rahmen seiner Energiepartnerschaft PAREMA (Partenariat Énergétique Maroco-Allemand) mit dem marokkanischen Energieministerium (Ministère de la Transition Energétique et du Développement Durable) hat das Land vor zwei Jahren eine eigene Wasserstoffstrategie vorgelegt. Solarkraftwerke und Windparks erlauben eine großflächige Umsetzung und damit eine nachhaltige Produktion von grünem Wasserstoff in industriellem Maßstab sowie den Aufbau grüner Wirtschaftszweige.
Mit der neuen Klima- und Energie-Allianz vertiefen Deutschland und Marokko nun ihre Zusammenarbeit beim Aufbau der grünen Wasserstoffindustrie, im Stromhandel, bei der nationalen Dekarbonisierung, bei der Klimaanpassung sowie bei der Fachkräfteausbildung.
Bereits jetzt beteiligt sich Deutschland an der Errichtung der ersten Referenzanlage für die Produktion von grünem Wasserstoff in Marokko, die in den kommenden Jahren realisiert werden soll. Die Anlage soll rund 10.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr herstellen – genug, um damit 50.000 Tonnen grünen Stahl zu produzieren. Sie soll überdies als Referenzprojekt für die Rentabilität der Produktion von grünem Wasserstoff in Afrika dienen und das Vertrauen privater Investoren in den Standort Marokko stärken. Auf Grundlage der neuen deutsch-marokkanischen Allianz für Klima und Energie werden weitere Investitionen folgen.
Bei der Vorbereitung des neuen Bündnisses mit Marokko haben Wirtschafts- und Entwicklungsministerium eng zusammengearbeitet. Diese Zusammenarbeit wird bei der weiteren Ausgestaltung der Klima-Allianz mit Marokko fortgesetzt.