Compact-with-Africa-Gipfel Entwicklungsministerium legt Fokus auf Unternehmerinnen und Jobs für nachhaltige Entwicklung in Afrika
Entwicklungsministerin Schulze: „Wir sprechen in Afrika über die größte Jugendgeneration aller Zeiten. Wie sich diese Jugendgeneration entwickeln wird, hängt stark davon ab, ob es gelingt, genügend Jobs für sie zu schaffen. Kern des ‚Compact with Africa‘ sind Reformen, die über verbesserte Rahmenbedingungen und höhere Investitionen zu mehr Jobs führen. Zu Beginn ging es vor allem darum, dass überhaupt Jobs geschaffen werden. Jetzt wollen wir gemeinsam stärker darauf achten, dass diese Jobs auch zu nachhaltiger Entwicklung führen und zum Beispiel die Energiewende voranbringen. Denn die Welt braucht die Kreativität, Innovations- und Schaffenskraft dieser Jugendgeneration, um die globalen Herausforderungen wie den Klimawandel erfolgreich zu bewältigen.“
Entwicklungsministerin Schulze sagte im Rahmen des Gipfels zu, einen substanziellen Teil der deutschen internationalen Klimafinanzierung in eine sozial gerechte Energiewende in Afrika zu investieren. Damit reagiert sie auf die ehrgeizigen Ziele, die sich die afrikanischen Partner am 6. September 2023 beim ersten „African Climate Summit“ in Nairobi selbst gesetzt haben, darunter die Absicht, 300 Gigawatt Erneuerbare-Energien-Kapazität bis 2030 zu installieren. Die Europäische Union und die Afrikanische Union wollen hier gemeinsam vorangehen.
Das BMZ erhöht zudem sein Engagement für junge afrikanische Start-ups als Treiber der sozial-ökologischen Transformation. Das Programm develoPPP ventures, das bislang Start-ups in Ghana, Kenia, Nigeria und Tansania beim Aufbau nachhaltiger Geschäftsmodelle fördert, soll jetzt auf die CwA-Länder Ruanda und Elfenbeinküste ausgeweitet werden. Dabei wird ein Schwerpunkt auf frauengeführte Unternehmen gelegt, denn Frauen erweisen sich vielerorts als besonders kreative und widerstandsfähige Gründerinnen, die zudem viel für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Dörfern und Städten leisten und zentrale Aufgaben in den Familien übernehmen.
Auch die erfolgreichen Ansätze zur Hebelung von Risikokapital AfricaGrow und AfricaConnect werden fortgesetzt. So wurden bei den Portfolio-Unternehmen von AfricaGrow fast 24.000 Arbeitsplätze stabilisiert oder neu geschaffen. Über AfricaConnect werden vor allem KMU finanziert, die nachhaltige Geschäftsideen in Afrika verfolgen. Seit dem Start von AfricaConnect sind 53 Vorhaben in 15 afrikanischen Ländern gefördert worden, mehr als 60 Prozent der Finanzierungen in CwA-Ländern.
Im Rahmen des G20-Investitionsgipfels der Subsahara-Afrika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI) wird Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth heute zudem den Deutschen Unternehmenspreis für Entwicklung verleihen. Der Preis wird auf Initiative der Carl Duisberg Gesellschaft (CDG) und im Auftrag des BMZ vergeben. Zu den Preisträgerinnen zählt die Saving Grains 301 GmbH, deren Projekte auf die Vermeidung von Lebensmittelverlusten und mehr Effizienz in der Wertschöpfungskette für Kleinbäuer*innen in Ghana abzielen. Die zweite Preisträgerin ist die AUTARCON GmbH. 2010 wurde sie als Spin-off der Universität Kassel gegründet für ein Projekt zur sicheren Trinkwasserversorgung durch angepasste Aufbereitungstechniken in ländlichen Entwicklungsregionen Indiens. Beide Gründungen zeigen, wie aus Ideen, natürliche Ressourcen zu schonen, erfolgreiche Geschäftsmodelle werden.
Die Förderung von Innovation und jungem Unternehmertum steht im Mittelpunkt der Konferenz „Shaping the Future with Africa – Young Entrepreneurship as Key to a Just Transition“, zu der das BMZ am morgigen Dienstag, 21. November 2023, in seinen Berliner Dienstsitz einlädt. Sie adressiert eine für die Entstehung neuer Jobs in Afrika entscheidende Frage: Welche neuen Geschäftsideen können Wirtschaft und Arbeitsmarkt ankurbeln und zugleich die sozial-ökologische Transformation voranbringen? Die Tagung bietet eine Plattform für den Austausch zwischen der afrikanischen Start-up-Szene und internationalen Entscheidungsträger*innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Zentrum stehen 40 junge Unternehmer*innen und Vertreter*innen des Innovationsökosystems aus 16 afrikanischen Partnerländern, die ihre Empfehlungen zur Start-up-Förderung in Afrika einem hochrangigen Panel präsentieren, an dem unter anderem der Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank, Dr. Akinwumi A. Adesina und Lacina Koné, Direktor und CEO des Digitalnetzwerks Smart Africa Alliance, teilnehmen.
Die Konferenz kann morgen ab 9.30 Uhr hier (Externer Link) per Livestream verfolgt werden.