Union für den Mittelmeerraum Deutschland plant, mehr als 500 Millionen Euro für gute Arbeit im südlichen Mittelmeerraum bereitzustellen
Staatssekretärin Kofler: „Besonders Frauen und Mädchen sind von Benachteiligungen auf den Arbeitsmärkten im südlichen Mittelmeerraum betroffen. Nur jede fünfte Frau in Nordafrika und im Nahen Osten hat einen Job. Zudem gehören Frauen zu den gesellschaftlichen Gruppen, die von der Pandemie besonders hart getroffen wurden. Viele von ihnen lebten schon vorher in Armut und Unsicherheit.
Die Minister*innen-Konferenz bietet jetzt die Gelegenheit, im Sinne einer feministischen Entwicklungspolitik und gemeinsam mit unseren Partnerländern wichtige Prioritäten in der Arbeitsmarktförderung zu setzen. Denn: Eine verbesserte Erwerbstätigkeit von Frauen nutzt der gesamten Wirtschaft und wird zu einer Erholung in der südlichen EU-Nachbarschaft nach der Pandemie beitragen. Wichtig ist auch, dass die neuen Jobs fairen sozialen Standards entsprechen. Darum baut Deutschland sein Engagement gemeinsam mit seinen europäischen Partnern in der Region weiter aus. Wir wollen helfen, durch mehr Handel, Investitionen und lokales Unternehmertum neue Jobs zu schaffen, die vor Ort dringend gebraucht werden.“
Der neuen, von Deutschland ins Leben gerufenen Beschäftigungsinitiative haben sich die Europäische Kommission, Frankreich, Italien und Spanien angeschlossen. Unter dem Motto: „Jobs durch Handel und Investitionen“ sollen neben Frauen auch jüngeren Menschen neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt geboten werden. Im Zentrum stehen dabei die Bereiche Digitalisierung und grüner Wandel. So soll beispielsweise ein neuer regionaler Innovationsfonds gegründet werden, der soziale und grüne Unternehmen finanziert. Ein anderes Programm soll kleine und mittelständische marokkanische Unternehmen bei der digitalen Vermarktung ihrer Produkte unterstützen.
Gemeinsam mit Arbeitsministerinnen und -ministern der 42 UfM-Mitgliedsstaaten diskutierte Staatssekretärin Kofler die künftige Kooperation im Mittelmeerraum und eine gemeinsame Ministererklärung mit dem Schwerpunkt auf Frauen- und Jugendbeschäftigung. Kofler: „Vor allem Frauen müssen weiterhin viel zu viele Hürden überwinden, um fair bezahlte und sichere Arbeitsstellen zu finden. Ebenso müssen jungen Leuten bessere Ausbildungs- und Jobchancen geboten werden, damit sie in ihren Heimatländern wirtschaftliche Perspektiven erhalten.“
Kofler führte im Rahmen ihrer viertägigen Marokkoreise zudem Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der marokkanischen Regierung. Auch hier ging es zentral um die Verbesserung der ökonomischen Situation von Frauen und ihrer gesellschaftlichen Teilhabe, die wirtschaftliche Erholung nach der Covid-19-Pandemie und die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf die Staaten des südlichen Mittelmeerraumes. Staatssekretärin Kofler besuchte überdies mehrere Projekte, die Marokkanerinnen und Marokkanern konkrete wirtschaftliche Perspektiven bieten.