50 Jahre Partnerschaft Globale Ernährungssicherheit gestärkt durch Deutschlands Unterstützung für das internationale Agrarforschungsnetzwerk CGIAR
Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth: „Unsere internationale Partnerschaft zur Erforschung und Entwicklung von Innovationen in der Landwirtschaft zeigt: Als Weltgemeinschaft können wir durch gemeinsame Anstrengungen und gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse den großen Herausforderungen wie Hunger und Klimawandel begegnen. Dazu arbeiten bei CGIAR Partnerländer, Unterstützer wie Deutschland und international renommierte Agrarforschungsinstitute zusammen. Gemeinsam konnten durch diese internationale Partnerschaft neue klimaangepasste Sorten gezüchtet werden, ressourcenschonende Anbaumethoden entwickelt werden und Erträge langfristig gesteigert werden. Das sind wichtige Beiträge im Kampf gegen den weltweiten Hunger, zum Erhalt fruchtbarer Böden und zum Klimaschutz. Die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen können so nachhaltig gesichert werden.“
Die globale Forschungspartnerschaft für eine ernährungssichere Zukunft CGIAR (englisch: Global research partnership for a food-secure future, vormals Consultative Group on International Agricultural Research), bestehend aus 15 internationalen Agrarforschungszentren und unterstützt von über 60 Gebern weltweit, ist das größte globale Netzwerk für Innovationen in der Landwirtschaft und Ernährungssicherheit. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit trägt die Partnerschaft dazu bei, widerstandsfähige Agrarsysteme, größere Ernährungssicherheit und bessere Lebensbedingungen für Millionen von Menschen zu schaffen.
Deutschland hat im Zuge der 50-jährigen Partnerschaft mit CGIAR entscheidende Akzente gesetzt und insbesondere die Erforschung von klimaangepassten Sorten und nachhaltigen Anbaupraktiken vorangetrieben.
Erfolge, die aus der Forschung des CGIAR hervorgegangen sind
- Innovative Pflanzenentwicklung: Mit deutscher Unterstützung hat die CGIAR 230 klimaangepasste Maissorten entwickelt. Von deren Anbau und zusätzlichen Erträgen profitieren mehr als 52 Millionen Menschen und Bäuerinnen und Bauern erzielen damit signifikante Ertragssteigerungen. Neueste Sorten konnten in den afrikanischen Anbauländern so zu einem jährlichen wirtschaftlichen Nutzen von rund einer Milliarde US-Dollar beitragen. Auch salztolerante Reissorten haben Millionen Landwirt*innen in Süd- und Südostasien sowie Afrika geholfen, selbst unter schwierigen Bedingungen die Produktivität ihrer Böden zu sichern.
- Klimaschutz in der Landwirtschaft: Mit Deutschlands Förderung hat die CGIAR Programme zur Entwicklung emissionsarmer Anbaumethoden umgesetzt. Das sind zum Beispiel bestimmte Fruchtfolgen oder Aussaatpraktiken, die Bodenfruchtbarkeit erhalten und gleichzeitig den CO₂-Ausstoß verringern. Bis heute haben 36 Millionen Landwirt*innen diese Technologien auf 69 Millionen Hektar Land übernommen.
- Schutz natürlicher Ressourcen: CGIAR-Forschung hat dazu beigetragen, 25,6 Millionen Hektar Wald vor Abholzung und Schädigung zu bewahren – etwa, indem über Beratung von Regierungen rechtliche Rahmenbedingungen so angepasst wurden, dass sie Waldschutz und Landwirtschaft besser in Einklang gebracht haben oder durch Trainings für Bäuerinnen und Bauern zu Anbaumethoden, die Landwirtschaft auch ohne Entwaldung ermöglichen und positive Wirkungen von Waldschutz und Landwirtschaft nutzen. So tragen Wälder direkt zum Erhalt fruchtbarer Böden für Ackerbau bei, indem sie Erosionsschutz bieten und die Grundwassermenge erhöhen. Durch diese Maßnahmen wird ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz und zur Erhaltung globaler Biodiversität geleistet.
- Gesamtwirtschaftlicher Nutzen: Nachhaltige Technologien wie umweltschonende Methoden zum Schutz der Pflanzen vor Schädlingen und neue Pflanzensorten, die von der CGIAR entwickelt wurden, werden weltweit auf über 221 Millionen Hektar genutzt und angewendet. Die jährlichen Ertragssteigerungen dadurch belaufen sich auf geschätzte 47 Milliarden US-Dollar.
Webseite der CGIAR: www.cgiar.org (Externer Link)