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Treffen der Kongobeckenwald-Partnerschaft in Gabun Deutschland sagt 45 Millionen Euro für Erhalt des Kongowaldes zu
Die Waldpartnerschaft feiert ihr 20-jähriges Jubiläum und hat den dauerhaften Schutz der weltweit einzigartigen Tropenwaldregion zum Ziel. Die Region ist sowohl als CO2-Speicher als auch für die Artenvielfalt immens wichtig. Der Kongobeckenwald ist hinter dem Amazonas-Regenwald der zweitgrößte Tropenwald und die größte CO2-Senke der Erde. Deutschland hat aktuell den Vorsitz in der Partnerschaft inne. Dieses Engagement ist auch ein Beitrag zur Weltnaturkonferenz im Dezember 2022.
Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Der Kongowald ist der größte Tropenwald-CO2-Speicher der Erde, der derzeit noch mehr CO2 bindet als durch Abholzung freigesetzt wird. Angesichts weltweit dramatischer Umweltkrisen spendet dieser Wald Hoffnung, dass wir gemeinsam Fortschritte erreichen können. In 20 Jahren Kongobeckenwald-Partnerschaft sind Entwaldung und Bodendegradierung im Kongobeckenwald zurückgegangen. Mir ist bei unserem Engagement wichtig, dass auch die Menschen vom Schutz des Waldes profitieren: Waldschutz ist auch Armutsbekämpfung. Wir fördern nur Projekte, die Naturschutz, nachhaltige Nutzung und eine wirtschaftliche Grundlage für die lokale Bevölkerung zusammendenken.“
Der Kongobeckenwald bildet mit circa 200 Millionen Hektar Fläche die zweitgrößte Tropenwaldregion der Erde. Er beherbergt eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, bildet einen gigantischen Kohlenstoffspeicher und reguliert den Wasserkreislauf der gesamten Region.
Mehr als 100 Millionen Menschen leben im und vom Kongowald. Der Erhalt und die Wiederherstellung der Natur können nur Hand in Hand mit den Menschen vor Ort funktionieren. Die indigene und lokale Bevölkerung ist im besonderen Maße von natürlichen Ressourcen und biologischer Vielfalt abhängig, nicht zuletzt für ihre Ernährungssicherung. Gleichzeitig trägt sie mit ihrem Wissen erheblich zum weltweiten Naturschutz bei. Die Sicherung ihrer Nutzungs- und Landrechte ist daher von großer Wichtigkeit, um den weltweiten Biodiversitätsverlust zu stoppen.
Die Kongobeckenwald-Partnerschaft ist ein 2002 gegründetes Netzwerk von derzeit 122 Partnern. Sie umfasst neben den elf waldreichen Kongobecken-Anrainerstaaten zusätzlich Geberländer, internationale Organisationen, Forschungseinrichtungen, Akteure der Privatwirtschaft und insbesondere auch zivilgesellschaftliche und indigene Organisationen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, den nachhaltigen Schutz und die nachhaltige Nutzung von Waldressourcen im Kongobecken zu intensivieren und zu koordinieren.
Zusätzlich wurde 2015 unter deutscher Beteiligung ein Finanzierungsmechanismus, die Zentralafrikanische Waldinitiative (Central African Forest Initiative, CAFI), gegründet. Die CAFI setzt sich für ambitionierte, nationale Landnutzungsreformen ein und fördert Maßnahmen von nachhaltiger Forstwirtschaft und verbesserten landwirtschaftlichen Praktiken bis zu Reformen zur guten Regierungsführung.
Die internationale Gebergemeinschaft hatte für den Schutz des Kongobeckenwaldes auf der COP26 in Glasgow 1,5 Milliarden US-Dollar für 2021 bis 2025 zugesagt. Ein Teil des deutschen Beitrags zu dieser Zusage wird über die CAFI umgesetzt. Der deutsche Anteil bei der CAFI erhöht sich jetzt um die Neuzusage von 45 Millionen Euro auf insgesamt 250 Millionen Euro.
Staatssekretär Flasbarth: „Ohne eine intakte Natur stehen die Menschen den Naturgewalten schutzlos gegenüber. Wir erleben das bei Dürren wie am Horn von Afrika und auch in Deutschland wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal letzten Sommer. Die Bundesregierung setzt sich für eine erfolgreiche Weltnaturkonferenz im Dezember 2022 in Montreal ein. Das Ziel muss eine ambitionierte globale Vereinbarung zum weltweiten Schutz der Natur und zur Renaturierung zerstörter Ökosysteme sein.“