Sonnenaufgang in Johannesburg

Südafrika

Der Menschenrechtsaktivist und Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu prägte den Begriff der „Regenbogen-Nation“ für Südafrika und würdigte damit die ethnische und kulturelle Vielfalt seines Landes. Bis zum Ende des Apartheid-Regimes im Jahr 1994 war Südafrika aufgrund der systematischen rassistischen Unterdrückung der Bevölkerungsmehrheit international lange isoliert gewesen. Die Auswirkungen dieser Zeit sind bis heute zu spüren.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich Südafrika zu einer stabilen Demokratie entwickelt. Die 1997 in Kraft getretene Verfassung ist sehr fortschrittlich, unter anderem enthält sie einen umfassenden Menschenrechtskatalog. Das Land verfügt über freie Medien und eine aktive Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).

Südafrika wird von der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) als Land mit gehobenem mittlerem Einkommen eingestuft („upper middle-income country“), im Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) belegt der Staat aktuell Rang 110 von 193 Staaten. Trotz beachtlicher Entwicklungsfortschritte hat Südafrika mit erheblichen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen und einer tiefen sozialen Spaltung zu kämpfen.


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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Südafrika

Südafrika zählt zu den „Globalen Partnern“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Zusammenarbeit soll unter anderem Südafrikas wichtige Rolle für Demokratie, Frieden und Stabilität auf dem afrikanischen Kontinent stärken und zum globalen Klimaschutz beitragen.

Auf der Weltklimakonferenz 2021 hat Deutschland gemeinsam mit den USA, Großbritannien, Frankreich und der EU eine Partnerschaft für eine sozial gerechte Energiewende (Just Energy Transition Partnership, JETP) mit Südafrika vereinbart.

Bei Regierungsverhandlungen im November 2024 sagte das BMZ dem Partnerland Mittel in Höhe von 276 Millionen Euro für zwei Jahre neu zu. 200 Millionen Euro davon werden als zinsvergünstigtes Darlehen und 76 Millionen Euro als Zuschuss vergeben. Die Zusagen sollen insbesondere die Reform des Energiesektors und die JETP zu unterstützen.

Die deutsch-südafrikanische Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:

  • Klima und Energie, Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
    Aktionsfeld: Erneuerbare Energie und Energieeffizienz
  • Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
    Aktionsfelder: Gute Regierungsführung sowie Friedensentwicklung und Krisenprävention
  • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
    Aktionsfeld: Berufliche Bildung

Darüber hinaus arbeiten Deutschland und Südafrika im Aktionsfeld „Gesundheit, Pandemien und One Health“ zusammen. Die südafrikanische Regierung strebt an, das Land und den afrikanischen Kontinent bei der Impfstoffproduktion unabhängig zu machen und die Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen gegen Krankheiten wie Covid-19, Tuberkulose und Malaria zu sichern. Das BMZ unterstützt diese Bestrebungen und fördert die Forschung, die Aus- und Fortbildung, den Bau von Pilotanlagen und den Auf- und Ausbau von Regulierungs- und Zertifizierungsbehörden.

Windräder in Südafrika

Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Unterstützung einer sozial gerechten Energiewende Interner Link

Südafrika befindet sich in einer Energiekrise. Zwar sind die stundenweise Stomabschaltungen derzeit beendet, aber die Energieinfrastruktur ist marode – eine Folge des jahrzehntelangen Mangels an Investitionen sowie krimineller Aktivitäten. Die Krise hat gravierende Auswirkungen auf die Menschen und die wirtschaftliche Entwicklung. Deutschland unterstützt das Partnerland bei der Umsetzung einer sozial gerechten Energiewende.

Sitz der südafrikanischen Regierung in Pretoria

Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Aufbau einer effizienten Verwaltung Interner Link

Gute Regierungsführung ist eine wichtige Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung. In Südafrika erschweren jedoch Fachkräftemangel und Ineffizienz die Regierungs- und Verwaltungsarbeit – nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch in den Provinzen und Distrikten. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Südafrika darum beim Aufbau einer leistungsfähigen Verwaltung.

Ausbildungszentrum in Soweto, Südafrika

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Berufliche Perspektiven schaffen Interner Link

In Südafrika ist etwa die Hälfte der jungen Menschen unter 25 Jahren arbeitslos. Gleichzeitig können Unternehmen freie Stellen nicht besetzen, weil es nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte gibt. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) unterstützt das Partnerland dabei, die berufliche Bildung zu verbessern und Beschäftigungsperspektiven für Jugendliche und junge Erwachsene zu schaffen.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Südafrika
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Südafrika sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Südafrika Hauptstadt Kapstadt, Bloemfontain, Pretoria

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2023)
63,21
83,28

Fläche

in Quadratkilometern
1.219.090
357.600

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
109
LB
Flagge des Libanon
110
ZA
Flagge von Südafrika
111
PS
Flagge von Palästina
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 27.11.2023