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Kräfte bündeln – mehr bewirken Religion und nachhaltige Entwicklung
Das Engagement religiöser Akteure und religiös orientierter Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ist unerlässlich für die Erreichung der Klimaziele und der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (Sustainable Development Goals, SDGs). Ohne eine breite Kooperation zwischen Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Religionsgemeinschaften ist eine nachhaltige Entwicklung nicht möglich. Insbesondere die globalen Entwicklungsziele sind nur mit religiösen und glaubensbasierten Partnern zu erreichen, denn ihre Stimmen haben in vielen Gesellschaften Gewicht.
In zahlreichen Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden Gesundheitsversorgung, Bildungsangebote und andere soziale Dienste zu großen Teilen von Religionsgemeinschaften getragen – in Kenia und Uganda beispielsweise zu fast 40 Prozent. Das Engagement der Religionsgemeinschaften ist langfristig, lokal und zuverlässig. Sie sind auch in weit abgelegenen Gebieten präsent, in Not- und Konfliktsituationen und überall dort, wo die staatlichen Einrichtungen zu schwach sind, um eine Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.
Deutsches Engagement
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat 2016 eine eigene Strategie „Religionen als Partner in der Entwicklungszusammenarbeit“ veröffentlicht.
Für den regelmäßigen Austausch hat das BMZ ein Thementeam Religion ins Leben gerufen. Darin sind unterschiedliche Religionsgemeinschaften, Nichtregierungs- und glaubensbasierte Organisationen, Durchführungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Entwicklungszusammenarbeit und die Wissenschaft vertreten. Das Thementeam gibt wechselseitig Impulse für die inhaltliche und strategische Arbeit der Mitglieder und trägt die Debatte um Religion und Entwicklung in die Politik und Gesellschaft.
In einzelnen Partnerländern fördert das BMZ Pilotvorhaben, um gemeinsam mit den Religionsgemeinschaften vor Ort auf die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele hinzuwirken. Mit diesem Ansatz nimmt das BMZ global eine Vorreiterrolle ein: Für die meisten Geber ist die Zusammenarbeit mit religiösen Akteuren noch immer entwicklungspolitisches Neuland.
Das Sektorvorhaben „Religion für nachhaltige Entwicklung“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) unterstützt und berät das BMZ mit Hintergrundpapieren, gibt Handlungsempfehlungen, organisiert Veranstaltungen und Fortbildungen, entwickelt Pilotprojekte und berät zu konkreten Kooperationsmöglichkeiten mit religiösen Akteurinnen und Akteuren.
Partnerschaft für Religion und nachhaltige Entwicklung
Auch das Sekretariat der Internationalen Partnerschaft für Religion und nachhaltige Entwicklung (International Partnership on Religion and Development, PaRD (Externer Link)) ist bei der GIZ angesiedelt. PaRD ist eine einzigartige, weltweite Multi-Akteurs-Partnerschaft zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Die Partnerschaft wurde 2016 auf Initiative des BMZ gegründet.
Mittlerweile kooperieren in ihr 142 zivilgesellschaftliche Organisationen aus 40 Ländern und acht Religionsgemeinschaften sowie acht Regierungen und sieben zwischenstaatliche Organisationen. Mitglieder sind neben Deutschland unter anderem die USA, Großbritannien, Kanada, Dänemark, Indonesien, die Afrikanische Union, Organisationen der Vereinten Nationen, die Weltbank, Act Alliance, Misereor, World Vision, Sant’Egidio, Islamic Relief sowie buddhistische, hinduistische und Sikh-Gemeinschaften.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit unterstützt die Arbeit der Partnerschaft, da das Thema Religions- und Weltanschauungsfreiheit in der PaRD an Dynamik gewinnt.
Stand: 05.06.2023