Strand an der Atlantikküste von Benin, nahe der Stadt Ouidah

    Benin

    Benins aktuelle Regierung unter Präsident Patrice Talon verfolgt einen ambitionierten wirtschaftspolitischen Reformkurs, den sie konsequent umsetzt. Ziele sind die Weiterverarbeitung von Produkten im eigenen Land, Wirtschaftswachstum, effizientes Finanzmanagement, Berufsbildung und Digitalisierung.

    Viele Erfolge sind bereits sichtbar – zum Beispiel wurde eine Industriezone zur Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte geschaffen und die Digitalisierung der Verwaltung schreitet voran. Benin engagiert sich für die Umsetzung der Agenda 2030, so werden zum Beispiel Verbesserungen bei der Wasserversorgung sichtbar. Diesem Reformkurs stehen jedoch Einschränkungen der Pressefreiheit, der demokratischen Freiheiten und der Gewaltenteilung gegenüber.

    Das kontinuierliche Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre wurde durch die Grenzschließung zu Niger, die aufgrund des dortigen Putsches im Sommer 2023 verhängt wurde, etwas gedämpft. Auch die Armut im Land konnte bisher noch nicht spürbar gesenkt werden. Unter anderem bremst das starke Bevölkerungswachstum die Entwicklung. Im aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI) liegt Benin auf Rang 173 von 193 Staaten.

    Sorge bereitet die zunehmende Ausbreitung radikalisierender und terroristischer Einflüsse aus dem Sahel im Norden Benins. So wurden zum Beispiel bei einem Angriff im Mai 2023 im Norden Benins Zivilisten gezielt und brutal ermordet.


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    Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Benin

    Straßenverkehr in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso

    Pressemitteilung vom 4. März 2024 Entwicklungsministerin Schulze besucht Burkina Faso und Benin: Mit besserer Zusammenarbeit dem Terrorismus den Nährboden entziehen

    Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt den ambitionierten Reformkurs Benins. Zugleich steht es Benin angesichts zunehmender Ausbreitung radikaler Gruppierungen im Norden des Landes zur Seite.

    Die Entwicklungszusammenarbeit mit Benin zielt darauf ab, einen Beitrag zur Armutsbekämpfung und zur Stabilität zu leisten – durch nachhaltiges Wirtschaftswachstum, das allen Bevölkerungsgruppen zugutekommt und natürliche Ressourcen schützt. Mehr Beschäftigung und Einkommen und ein gutes Management der öffentlichen Finanzen sollen helfen, die Armut im Land wirksam zu verringern. In dem von zunehmender Gewalt betroffenen Norden wird die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gestärkt, verbunden mit dem Schutz der Biodiversität und der Wasserressourcen.

    Das BMZ unterstützt die beninische Regierung bei der Verwirklichung ihres aktuellen Aktionsprogramms und des nationalen Entwicklungsplans, die ausdrücklich auf die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und der Agenda 2063 der Afrikanischen Union Bezug nehmen. Der Aufbau eines Systems zur Überprüfung der Umsetzung dieser Ziele wurde durch das BMZ unterstützt.

    2023 sagte Deutschland dem Partnerland 90 Millionen Euro neu zu. Davon entfallen 55 Millionen Euro auf die finanzielle und 34,5 Millionen Euro auf die technische Zusammenarbeit sowie 0,5 Millionen auf die Sonderinitiative Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme.

    Die Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:

    • Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
      Aktionsfeld: Gute Regierungsführung
    • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
      Aktionsfelder: Berufliche Bildung, Privatsektor- und Finanzsystementwicklung
    • Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
      Aktionsfelder: Wasser, Biodiversität

    Im Rahmen des Initiativthemas „Digitalisierung und Daten“ fördert das BMZ zudem die dynamischen Bemühungen der beninischen Regierung, die Chancen des digitalen Wandels für die Entwicklung des Landes zu nutzen.

    Das langjährige Engagement im bisherigen Schwerpunkt Landwirtschaft läuft nach und nach aus, da die beninische Partnerregierung einen neuen Schwerpunkt auf Berufsbildung und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung wünscht. Deutschland unterstützte Benin über viele Jahre unter anderem beim Aufbau von Wertschöpfungsketten und bei der Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel. Erfolgreiche Ansätze werden teilweise in anderen Kernthemen aufgegriffen, zum Beispiel in der Berufsbildung.

    Versammlung im Dorf Kotokpa in Benin

    Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Öffentliche Finanzen besser verwalten, staatliche Einnahmen erhöhen

    Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die anspruchsvolle Reformagenda der beninischen Regierung, die ihr Management öffentlicher Finanzen verbessern und Eigeneinnahmen erhöhen möchte. Ziel der Unterstützung ist, dass die Bevölkerung, insbesondere Frauen, von verbesserten öffentlichen Dienstleistungen und Investitionen profitiert. Im Norden des Landes wird Benin dabei unterstützt, die staatliche Präsenz in den gefährdeten Kommunen zu stärken und den sozialen Zusammenhalt zu fördern.

    Mopedfahrer in Cotonou

    Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Angebot und Qualität der Berufsbildung verbessern, Unternehmen stärken

    Die Wirtschaft Benins benötigt viele gut ausgebildete Fachkräfte. Die beninische Regierung hat sich daher zum Ziel gesetzt, das Berufsbildungssystem des Landes auszubauen und zu modernisieren, um genug junge Menschen zu qualifizieren. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die Regierung dabei, das Angebot und die Qualität der beruflichen Bildung in Benin zu verbessern und zugleich Unternehmerinnen und Unternehmer zu fördern sowie gute Rahmenbedingungen für mehr Beschäftigung zu schaffen.

    Hände unter einem Wasserhahn in Benin

    Kernthema „Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“ Sauberes Wasser für alle, biologische Vielfalt erhalten

    Der Klimawandel und das Bevölkerungswachstum führen zu einer wachsenden Belastung der natürlichen Ressourcen in Benin. Deutschland unterstützt sein Partnerland beim Management der Wasserressourcen, bei der Abwasserentsorgung und beim Erhalt der Biodiversität. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Unterstützung des Nordens, wo der Kampf um knappe natürliche Ressourcen Konflikte verschärft.

    Aktuelle Situation

    Entwicklungspolitische Kennzahlen

    • Benin
    • Deutschland

    Hinweise für die Nutzung

    Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Benin sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

    Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

    Benin Hauptstadt Porto-Novo

    Gesamtbevölkerung

    in Millionen (2023)
    14,11
    83,28

    Fläche

    in Quadratkilometern
    114.760
    357.600

    Rang im HDI

    Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
    172
    MW
    Flagge von Malawi
    173
    BJ
    Flagge von Benin
    174
    GM
    Flagge von Gambia
    5
    SE
    Flagge von Schweden
    7
    DE
    Flagge von Deutschland
    7
    IE
    Flagge von Irland

    Im Vergleich: SDG-Trends für Deutschland

    Linktipps

    Stand: 08.02.2024