Berglandschaft bei Valbona, Nordalbanien

Albanien

Albanien war 1988 das erste Land in Südosteuropa, in dem sich die Bundesrepublik Deutschland entwicklungspolitisch engagierte. Seit 1990 hat sich Albanien von einer stalinistischen Diktatur in eine parlamentarische Demokratie gewandelt.

Im Land besteht ein politischer und gesellschaftlicher Grundkonsens im Hinblick auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft, NATO-Mitgliedschaft (seit 2009) und eine auf Verständigung ausgerichtete Regionalpolitik. Das wichtigste außenpolitische Ziel Albaniens ist die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. 2014 wurde dem Land der EU-Kandidatenstatus verliehen, 2022 wurden die Beitrittsverhandlungen offiziell aufgenommen.

Zu den dringlichsten innenpolitischen Aufgaben zählen die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen vor allem in den ländlichen Regionen. Eine schlechte Infrastruktur, mangelhafte öffentliche Dienstleistungen und fehlende wirtschaftliche Perspektiven sorgen dafür, dass vor allem junge Menschen aus ländlichen Gebieten in die Städte oder ins Ausland abwandern.

Albanien ist von den Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wirtschaftlich betroffen, unter anderem von steigenden Energiepreisen. Deutschland unterstützt Albanien dabei, die Energieversorgung zu verbessern und die Energieeffizienz zu erhöhen. Auch bei der Abmilderung der Covid-19-Folgen hat Deutschland Albanien unterstützt. Unter anderem wurde der albanische Kreditgarantiefonds aufgestockt, um die Zahlungsfähigkeit von kleinen Unternehmen zu stärken.


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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Albanien

Cover: Konzept zur Entwicklungszusammenarbeit mit den Transformationspartnern in Südosteuropa, Osteuropa und Südkaukasus

Konzept zur Entwicklungszusammenarbeit mit den Transformationspartnern in Südosteuropa, Osteuropa und Südkaukasus

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 12/2023 | Dateigröße 1011 KB, Seiten 6 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Albanien ist ein sogenanntes Transformationspartnerland (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Bei diesen in der EU-Nachbarschaft gelegenen Ländern unterstützt das BMZ politische und wirtschaftliche Veränderungsprozesse sowie die Annäherung an die Europäische Union (Übernahme des „EU-Acquis“, also aller für EU-Mitglieder verbindlichen Rechte und Pflichten).

Im Rahmen von politischen Gesprächen und Regierungsverhandlungen wurde zwischen der albanischen und der deutschen Seite vereinbart, die Kooperation auf die folgenden Kernthemen zu konzentrieren:

  • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
    Aktionsfelder: berufliche Bildung, Privatsektor- und Finanzsystementwicklung
  • Klima und Energie, Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
    Aktionsfelder: erneuerbare Energien und Energieeffizienz, nachhaltige Stadtentwicklung (Transport, Abwasser, Abfall)

Weitere Themen der Zusammenarbeit sind eine gute Regierungsführung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und die entwicklungsorientierte Gestaltung der Migration.

Die Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit orientieren sich am dringendsten Bedarf Albaniens und tragen unmittelbar zur Angleichung der Lebensbedingungen der Bevölkerung bei.

Deutschland ist größter bilateraler Geber des Landes und hat seit Beginn der Zusammenarbeit mehr als 1,2 Milliarden Euro – überwiegend in Form zinsvergünstigter Darlehen – zur Verfügung gestellt. Regierungsverhandlungen finden im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Im Dezember 2022 sagte das BMZ der albanischen Regierung 74,3 Millionen Euro neu zu. Davon entfallen 69,3 Millionen Euro auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)und fünf Millionen Euro auf die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). 2021/2022 wurden unter anderem mit Mitteln des Corona-Hilfsfonds laufende Vorhaben mit zusätzlichen 34,5 Millionen Euro unterstützt.

Albanien ist außerdem in zahlreiche länderübergreifende Regionalvorhaben des BMZ eingebunden. Beispiele dafür sind die offenen Regionalfonds zu den Themen Außenwirtschaft, Energieeffizienz, kommunale Dienste, EU-Integration und Biodiversität.

Die nächsten Regierungsverhandlungen sind für Mitte 2024 geplant.

Ausbildung von Köchen in einer Berufsschule in Kamza, Albanien

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung “ Perspektiven für junge Menschen schaffen Interner Link

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit will dazu beizutragen, dass in Albanien mehr und vor allem zukunftsfähige Jobs entstehen und die Menschen höhere Einkommen erhalten. Gemeinsam mit der albanischen Regierung wurde dazu eine Strategie zur Beschäftigungsförderung erarbeitet, die nun umgesetzt wird.

Bau einer Hochspannungsleitung bei Shkoder, Albanien

Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Umweltfreundliche Stromversorgung und nachhaltige Stadtentwicklung Interner Link

Das deutsche Engagement in Albanien soll zu einer stabilen, nachhaltigen, kostendeckenden und sicheren Energieversorgung im Land und in der Region Südosteuropa sowie zum globalen Klimaschutz beitragen. Deutschland engagiert sich dazu auch für eine nachhaltige Stadtentwicklung und die Verbesserung der Wasserver- sowie Abfall und Abwasserentsorgung in Albanien.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Albanien
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Albanien sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Albanien Hauptstadt Tirana

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2023)
2,75
83,28

Fläche

in Quadratkilometern
28.750
357.600

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
73
GD
Flagge von Grenada
74
AL
Flagge von Albanien
75
CN
Flagge der Volksrepublik China
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 16.06.2023