Exekutivratssitzung des Welternährungsprogramms „Wir erreichen weltweite Ernährungssicherheit nur, wenn wir die Ursachen von Hunger bekämpfen.“

Entwicklungs-Staatssekretär Flasbarth beim Welternährungsprogramm in Rom

Cindy McCain, Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen und Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bei ihrem Treffen in Rom am 26. Juni 2023
Cindy McCain, Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen und Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bei ihrem Treffen in Rom am 26. Juni 2023

Pressemitteilung vom 26. Juni 2023 | Staatssekretär Jochen Flasbarth nimmt heute an der Exekutivratssitzung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in Rom teil. Neben dem WFP trifft er Vertreter*innen des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Im Fokus stehen Lösungsansätze für die globale Ernährungskrise, die die Selbsthilfe- und Widerstandsfähigkeit von Menschen langfristig stärken sowie Ernährungs- und Agrarsysteme krisenfest machen. Flasbarth warf Russland vor, für einen erheblichen Teil der derzeitigen Ernährungskrise mit dem Angriffskrieg verantwortlich zu sein.

Staatssekretär Flasbarth: „Mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine, treibt Russland weltweit Millionen Menschen zusätzlich in Hunger und Not. Auch deshalb muss Präsident Putin sofort den Krieg beenden. Ein Ende der globalen Ernährungskrise ist zudem angesichts der massiven Auswirkungen des Klimawandels eine der dringlichsten globalen Herausforderungen. Millionen Menschen weltweit hungern und sind zum Überleben auf Lebensmittelhilfen angewiesen. Langfristig werden wir Hunger aber nur bekämpfen, wenn die Menschen sich besser gegen zukünftige Krisen wappnen können. Nur so können wir auch den Ärmsten der Armen helfen. Daher unterstützen wir zum Beispiel Maßnahmen, durch die landwirtschaftliche Flächen wieder fruchtbar gemacht werden und Landwirt*innen höhere Ernteerträge erzielen oder durch die Jobs für Jugendliche geschaffen werden.“

In Rom sitzen drei der wichtigsten Organisationen, die sich weltweit für Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft und ländliche Entwicklung einsetzen: das Welternährungsprogramm (WFP), der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth wird bei der Eröffnung der Jahressitzung des WFP-Exekutivrats und in seinem Gespräch mit WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain für Lösungsansätze werben, die die Selbsthilfe- und Widerstandsfähigkeit von Menschen sowie Ernährungs- und Agrarsystemen langfristig stärken und krisenfest machen. Seit 2020 hat sich laut WFP die Zahl akut hungernder Menschen verdoppelt – auf 345 Millionen Menschen in 79 Ländern. 43 Millionen Menschen in 51 Ländern sind von einer Hungersnot bedroht.

Das WFP ist Deutschlands wichtigster multilateraler Partner bei der Bekämpfung von Hunger weltweit und der Verbesserung der Ernährungsgrundlagen. Das BMZ fördert die Entwicklungsmaßnahmen des WFP, um präventiv zu wirken und langfristig die humanitären Bedarfe vieler von Krisen betroffener Länder zu senken. Mit einer Unterstützungsleistung von rund 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2022 ist Deutschland zweitgrößter Geber der Organisation.

Mit dem Präsidenten des IFAD, Alvario Lario, wird sich Staatssekretär Flasbarth zu den Verhandlungen zur Wiederauffüllung des Fonds und dessen thematischen Schwerpunkten für den Zeitraum 2025 bis 2027 austauschen. Der IFAD ist weltweit die einzige internationale Organisation mit speziellem Mandat zur Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, die auch in Krisenkontexten nachhaltige landwirtschaftliche Strukturen aufbaut. Deutschland ist gegenwärtig der größte bilaterale Geber.

Mit der FAO schließt Staatssekretär Flasbarth eine Vereinbarung für ein Projekt zur Unterstützung insbesondere junger, weiblicher und indigener Führungskräfte in Partnerländern ab. Sie werden darin gefördert, ihre nationalen Agrar- und Ernährungssysteme so umzugestalten, dass sie Nahrungsmittel nachhaltig produzieren können.


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