Amazonasgipfel Bedrohung des Regenwalds macht nicht an Landesgrenzen halt

Pressemitteilung vom 7. August 2023 | Der Parlamentarische Staatssekretär im Entwicklungsministerium (BMZ) Niels Annen reist heute als Vertreter der Bundesregierung zum Amazonasgipfel nach Belém in Brasilien. An dem Gipfel nehmen die Vertragsstaaten des Amazonas-Kooperationsvertrages Bolivien, Brasilien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Suriname und Venezuela teil. Ziel ist die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit für eine nachhaltige Entwicklung im Amazonasgebiet. Annen vertritt die Bundesregierung bei einem Treffen der Außen- und Umweltministerinnen. Außerdem führt er bilaterale Gespräche mit Vertretern der Amazonas-Anrainerstaaten sowie mit regionalen und internationalen Organisationen.

Annen: „Der Amazonas ist die grüne Lunge der gesamten Region. Er beherbergt einen unfassbaren Schatz an Biodiversität und ist Heimat indigener Gemeinschaften mit einer riesigen kulturellen Vielfalt. Wir brauchen das Amazonasgebiet für den weltweiten Klima- und Umweltschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Ohne den Amazonas geht es nicht! Die Bedrohung des Regenwalds und der Menschen, die dort leben, macht nicht an den Grenzen der acht Anrainerstaaten halt. Deshalb ist so wichtig, regional und grenzübergreifend zusammenzuarbeiten. Wir als Entwicklungsministerium unterstützen die Anrainerstaaten dabei, den Wald nachhaltig zu bewirtschaften und vor Abholzung zu schützen. Der Amazonasgipfel ist ein wichtiges Signal für die Region und für die internationale Gemeinschaft.“

Das BMZ und viele der Amazonas-Anrainerstaaten verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Mit Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Peru arbeitet Deutschland eng zusammen bei einer sozial gerechten und ökologischen Wirtschafts- und Energiewende. Der Schutz des Amazonasgebiets und seiner natürlichen Ressourcen ist ein zentrales Thema der Zusammenarbeit. In Peru beispielsweise fördert das BMZ die nachhaltige Nutzung von Naturwäldern und das Forstmanagement. In Ecuador unterstützt das BMZ indigene Gruppen und Erzeugerorganisationen bei der Diversifizierung und Vermarktung von Produkten wie Zimt oder Vanille aus dem Amazonasgebiet. Dies erhöht die lokale Wertschöpfung und generiert zusätzliches Einkommen.

Und auch die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit für Wald- und Biodiversitätsschutz in Amazonien ist ein großes Anliegen des BMZ: Mit der Organisation über den Amazonaskooperationsvertrag (OTCA) besteht seit 20 Jahren eine intensive Zusammenarbeit zum Schutz der Biodiversität und des Tropenwalds. Die Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, die Kooperation der acht Amazonas-Anrainerstaaten zu stärken. Darüber hinaus unterstützt das BMZ einen von mehreren Ländern finanzierten Treuhandfonds zu Bioökonomie und Waldmanagement der Amazon Initiative der Interamerikanischen Entwicklungsbank. Der Fonds fördert Projekte zu Bioökonomie, Waldschutz und nachhaltigen Lieferketten in der Amazonasregion.

Regenwald in der Nähe des Rio Negro im Amazonasgebiet in Brasilien

Annen war bereits Anfang Januar in Brasilien, wo er Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Amtseinführung des neu gewählten Präsidenten Inácio Lula da Silva begleitete und Gelder des Ministeriums für den Amazonienfonds zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes freigab. Ende Januar reiste Entwicklungsministerin Svenja Schulze nach Brasilien und führte Gespräche unter anderem mit Umweltministerin Marina Silva und der neuen Ministerin für indigene Angelegenheiten Sônia Guajajara, bei denen ebenfalls Schutz und nachhaltige Bewirtschaftung des Regenwalds sowie die Situation der indigenen Gruppen im Amazonasgebiet thematisiert wurden.